1. Total Untervögelt - 01 Einleitung


    Datum: 04.07.2019, Kategorien: Betagt, Autor: byAlexanderVonHeron

    ... Dabei war doch noch gar nicht Mittwoch und Kegel­abend [ihres Göttergatten -- wie sie ihn zu nennen pflegte] sah ich meinen virtuell gestressten Kalender vor mir. Was sie wohl wollte -- von dem einen mal abgesehen, das ja bei ihr wirklich immer ganz besonderen Spaß bedeutete, derart ausgehungert wie sie nach einer Woche immer ganz besonders heiße Gelüste und Ideen hatte ...
    
    Gerade erst eine Minute davor war offenbar eine andere Nach­richt eingegangen von Anna: Auch sie hatte ich vor gut einer Woche nach langer Zeit wieder durch Zufall getroffen und sodann »ein­schie­ben« können. Alleine wie dieser Ausdruck denn klang, wackelte ich nachdenklich mit meinem Kopf, wenn ich diese be­rühm­ten zwei Wochen zurück dachte, in de­nen nicht nur auf mei­nem Handy absolut tote Hose gewesen war, sondern erst recht eben dort!
    
    Und die Groteske schlechthin war ja, dass ich zu dem Zeitpunkt eine wirklich tolle Freundin gehabt hatte. Eine Blondine wie sie von den Formen her und dem Auftreten und der Erscheinung wie im Buch stand -- nur eines zum Glück war damit nicht gemeint ge­wesen: Dumm und somit den ebenso dummen Witzen folgend.
    
    Aber ein anderes eben »Leider auch nicht« hatte sehr wohl be­standen: Interessiert, aufgeweckt und geil, erotisch geil in nur vergleichbarem Ausmaß, wie ich es wohl auch damals gewesen war, so ganz der Devise »allzeit bereit folgend«. Ja -- sie: diese Jasmin, sie war es auch gewesen, mit der ich zuvor einige säuselnde Worte ausgetauscht hatte. Sie war fast ...
    ... die einzige, die am liebsten mit mir sprach -- auf jene mündliche Art und Weise mit mir am Telefon ver­kehrte, lachte ich auf, wenn ich an das dachte, was wir gerade be­sprochen und uns gegenseitig in Aussicht gestellt hatten.
    
    Unglaublich -- seit eben diesen zwei Wochen war kaum noch die Frage gestellt worden, ob wir uns nicht eher bei mir treffen sollten, weil wir dann beliebig laut sein konnten. Und davor -- da war es egal, ob bei ihr daheim oder aber bei mir ... weil ohnehin diesbezüg­lich totales Stillschweigen herrschte. Weil es den Grund für Stöhnen oder gar Brüllen und sonstige Liebesgeräusche einfach nicht gegeben hatte. Erneut konnte ich nur den Kopf schütteln.
    
    Wie verrückt war denn das nur?
    
    Ich war dazu übergegangen, Klingeltöne zu vergeben und nicht die Namen einblenden zu lassen, wer mich anrief. Das war leichter auf der einen Seite und geheimer auf der anderen und vielleicht nicht ganz so gefährlich, falls ich das Telefon irrtümlich wo liegen lassen würde und dann wurde ein Blick darauf geworden -- egal ob es nun Jasmin gewesen wäre oder aber Marianna, Anna, Gertraud und natürlich auch ... Kathy.
    
    Von ihr, so war ich mir sicher, würde ich wohl am wenigsten einen Anruf erwarten und erhalten können. Nach all dem, was passiert war, wunderte es mich auf der einen Seite gar nicht und auf der anderen war ich mir nicht sicher, ob nicht gerade diese freche Rothaarige jene Lawine an erotischen Ereignissen ausgelöst hatte, von denen ich in diesen letzten vierzehn ...