1. Totem


    Datum: 05.07.2019, Kategorien: Fetisch Autor: lailah88

    ... sitzt. Mein Blick saugt sich an ihm fest. Ein Mann im schwarzen Anzug, weißem Hemd, geöffnetem Krawattenknopf, er ist groß, dazu schlank, wirkt sportlich, und ...er ist so verflucht hübsch, ein Traum von einem Mann. Schwarze Haare, markante, dennoch weiche Gesichtszüge mit einem anziehenden Mund und einem umwerfenden Lächeln, das, wie seine Augen, hin und wieder erstrahlt, während er aufmerksam seinem Gesprächspartner zuhört. Er wirkte sehr gepflegt, hat offensichtlich Stil, obwohl er sich in den Sessel räkelt und sein Anzug darunter leidet. Er chillt, genießt den Abend. Ich seufze wieder. Erfrischend knackig, geradezu verboten, sage ich mir und nehme einen Schluck aus meinem Glas.
    
    Ich beobachte ihn verstohlenen aus den Augenwinkeln oder schaue für einen schnellen begierigen Blick direkt in seine Richtung. Er steht kurz auf, zieht sein Jackett aus und legt es neben sich über die Sessellehne. Er scheint noch nicht lange hier zu sein ..., wie mein kleiner Funke Hoffnung. Keine Frage, der Mann hat meine Größe. Aber nicht mein Alter. Egal. Was für ein Mann ..., der Kerl sieht so verdammt gut aus ..., wenigstens
    
    Lichtblick heute Abend. Etwa Mitte dreißig - zu alt für mich?, na ja, eher zu jung für ihn. Der hat sicher eine andere Zielgruppe. Möglich, dass er verheiratet ist ..., aber der Kerl lässt mich nervös werden. Ich merke, dass ich mit dem Bein wippe. Ich habe geile Bilder im Kopf, sehe im Hintergrund Kathi die Treppe heraufkommen und muss mich von ihm los ...
    ... haken.
    
    Nein, bitte nicht jetzt, Kathi, quengle ich verzweifelt in mich hinein.
    
    »Hier bist du, Laila ..., schon müde? ..., geht doch jetzt erst richtig los!«
    
    Ich sehe Kathi zwar auf mich zukommen, registrierte aber aus den Augenwinkeln seine Kopfbewegung. Er schaut in meine Richtung und nimmt mich für einen Augenblick gezielt wahr. Ich schau kurz hinüber. Unsere Blicke treffen sich. Ich bekomme eine Gänsehaut, während mich zudem das Gefühl beschleicht, als habe er auf einen solchen Moment gewartet. Ich blicke verschämt Kathi an, die sich zu mir stellt. Ein intensiver Blick von ihm, der mir etwas unangenehm ist. Auf eine seltsame Art fühle ich mich von ihm ertappt. Egal, habe nur flüchtig geschaut. Für ihn bin ich wohl eher uninteressant. Der Kerl weiß, er kann die Wahl haben. Im übrigen sollte er es gewohnt sein, wenn Frauen ihn attraktiv finden und ansehen.
    
    »Meine Füße brauchten dringen eine Pause, Kathi.« - »Bist halt die hohen Dinger nicht gewohnt, Süße.«
    
    »Ja, stimmt«, erwiderte ich wohl etwas zu gleichmütig.
    
    »Was ist denn los mit dir?«, meint Kathi, die bei mir eine melancholische Gemütsveränderung festgestellt zu haben glaubt. Sie saugt einen Schluck aus ihrem Cocktail, runzelt die Stirn und schaut mich fragend an.
    
    Ich weiß, was du denkst, Kathi, aber ich hab jetzt keinen Bock auf dieses Thema. Ich greife mein Glas und nehme einen Schluck.
    
    »Nichts dabei für dich, was? ... , wird schon, Laila«, meint sie behutsam.
    
    Ich weiß, du meinst es gut. Aber lass mich ...
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