1. Totem


    Datum: 05.07.2019, Kategorien: Fetisch Autor: lailah88

    ... ich mir sicher - hast das im Griff.« - »Ja, kommt immer darauf an.«
    
    »Worauf, Laila?« Er wird sachlicher, nimmt sein Glas, nippt, behält es in der Hand und lehnt sich bedächtig zurück, als wolle er mir Zeit für eine Antwort geben.
    
    »Auf die Situation, ist manchmal schwierig.« - »Ja, ist es manchmal. Wenn man weiß, was man will, sollte man auch den Mut haben, offen zu sein,
    
    zu reden, um die Fronten zu klären, besonders, wenn man sich in einer solchen Situation wiederfindet«, erwidert er und schaut mich abwartend an.
    
    Ich frage mich, worauf unser Gespräch hinauslaufen wird. Werde aber wohl nicht lange warten müssen - bist ja selbst schuld. Bleib gefasst.
    
    »Woran hast du gedacht, Laila, als du dich an die Bar gesetzt und mich hier sitzen sehen hast.«
    
    Es durchfährt mich wie ein leichter Stromschlag. Mein Herz beginnt heftig zu klopfen und ich werde nervös. Für Klartext ist es mir viel zu früh, obwohl ich ihm Einiges zu erzählen hätte.
    
    »Ein gutaussehender Mann.« Ich höre meine trockene Stimme, muss mich leise räuspern, greife nach meinem Fantastic Sunrise, nehme einen kräftigen Schluck, hoffe, dass er das leichte Zittern meiner Hand nicht bemerkt und ermahne mich. Bitte bleib unbeeindruckt, Laila. Aber ich ahne, dass ich diesem Mann nichts vormachen kann. Er sieht meine Verlegenheit und interessierte Nervosität. Ich stelle meinen Drink auf den Tisch, bleibe aufrecht sitzen, ziehe meine Beine an mich heran, lege ein Bein übers andere, falte meine Hände, halte sie ...
    ... ums Knie gelegt und schaue ihn an. Er betrachtet mich, ließt meine Körpersprache, sucht mit seinen Augen subtil mein Gesicht ab. Ich habe das Gefühl, dass dieser Mann ahnt, wie es wirklich um mich steht, ich dagegen immer noch rätseln muss, was er für ein Typ ist. Stelle ich mich halt auf ein längeres Herantasten ein. Denn, so leicht lasse ich mich von dir nicht knacken.
    
    »Als du die Treppe hoch gekommen bist, Laila, war ich mir sicher, dass ich dich ansprechen werde, um dich kennen zu lernen. Als du dann an der Bar saßt und dich umgesehen hast, dann hin und wieder zu mir herüber schautest, habe ich mich gefragt, was sie wohl für eine Frau ist. Ob sie so klug ist, wie sie schön ist, was ihr wohl durch den Kopf gehen mag, welche Absichten und Wünsche sie in ihrem Leben verfolgt. Zuletzt fragte ich mich, ...als ich an der Bar neben ihr stand, ob sie sich gerade darüber Gedanken macht, wie sie mir es sagen könnte, dass sie mit mir schlafen will«, meint er völlig gelassen und schaut mich, ohne eine Miene zu verziehen, mit seinem schillernden Blick an.
    
    Mein kontrolliertes Brodeln in mir, wallt heiß auf, lässt meine Wangen glühen. Mein Mund ist trocken, mein Hals ist wie zugeschnürt und meine Lippen kleben. Ich ringe nach Fassung, habe den Eindruck, als täte sich eine abgrundtiefe Stille um uns auf, während ich mit den Augen an ihm hafte. Er sitzt gelassen vor mir, sieht mich abwartend an. Von wegen
    
    , Laila, jetzt reiß dich verdammt nochmal zusammen - der bekommt erst mal ...
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