Der Cassandra Komplex
Datum: 24.08.2023,
Kategorien:
Romantisch
Autor: postpartem
... warst."
"Exakt. Ich hatte mich kaum hingesetzt, da kam schon eine Bedienung, fragte aber erstaunlicherweise nicht danach, was ich trinken wollte, sondern wartete ab, welches der Mädchen sich zu mir gesellen wollte. Das dauerte keine Minute, dann kam eine Blondine zu mir herüber und fragte, ob sie sich zu mir setzen dürfte. Sie sah nett aus, hatte ein sehr liebes Gesicht, was mich irgendwie beruhigte, war auch schon älter, vielleicht Anfang oder Mitte dreißig. Erst als sie sich gesetzt hatte, sehr nah an mich herangesetzt hatte, wohlgemerkt, fragte mich die Bedienung, was ich trinken wollte."
"Damit du dem Animiermädchen auch etwas ausgeben konntest."
"Exakt. Aber sie war kein Animiermädchen. Ich bestellte mir ein Bier, und die Frau, die sich zu mir gesetzt hatte, klärte mich sofort auf, dass das nicht billig wäre und zwanzig Mark kosten würde. Das war natürlich richtig heftig, aber so etwas hatte ich schon erwartet. Ich hatte einiges an Geld dabei und zuckte nur mit den Schultern, da fragte sie dann sogleich, was wohl von mir erwartet wurde, nämlich ob ich ihr auch etwas ausgeben würde."
"Was teurer war?"
"Nicht viel, sie meinte, ein Glas Sekt, für fünfundzwanzig, und dann würde sie gerne bei mir bleiben. Sie schlug dann aber vor, dass sie mich über den Rest der Karte informieren könnte. Das begriff ich erst nicht und war auch reichlich abgelenkt, weil sie auf meinem Schoß Platz nahm und mich streichelte, während die Bedienung losschoss. Sie erklärte mir ...
... nämlich, dass man auch Getränke mit auf das Zimmer nehmen könnte. Zum Beispiel eine ganze Flasche Sekt, für 100 Mark, oder die besseren für 150 und 200 Mark, wobei in dem Preis Sinnesfreuden für eine Viertelstunde, halbe Stunde oder Stunde mit eingeschlossen waren. Ohne Trinkgeld."
"Ein stolzer Preis für die Zeit, oder? Und warum wurde das an Getränke geknüpft?"
"Das habe ich auch erst mich und dann sie gefragt. Sie erklärte, dass man die Getränke unten bezahlen musste, bevor man sie mit aufs Zimmer nehmen konnte. Also konnte keiner der Freier dort oben eine Zahlung verweigern, oder Geld zurückverlangen oder ähnliches. Sie erklärte mir so einiges, auch was alles an Möglichkeiten in diesen Preisen inbegriffen waren, welche Kombinationsmöglichkeiten es zusätzlich gab, also beispielsweise zwei oder mehr Frauen mit aufs Zimmer zu nehmen. Was andere Kolleginnen von ihr anboten, worauf sie sich allerdings nicht einlassen würde."
"Zum Beispiel?", unterbrach mich Claudia neugierig.
"Analverkehr ist das einzige, woran ich mich erinnere. Obwohl sie eine ganze Latte von Optionen herunterbetete, von den meisten hatte ich ehrlich gesagt vorher noch nicht einmal gehört."
"Und diese Frau sprach dich mehr an, als die letzte Prostituierte, mit der du dich eingelassen hattest?"
"Ja, absolut. Denn sie machte von vornherein klar, dass man mit ihr nur "normalen" Sex haben würde, und sie auch nicht mit Trinkgeldern, egal in welcher Höhe, zu weiteren Dienstleistungen, also Dingen, die ...