1. Weeslower Chroniken VI – 2004 - Festenwalder Zeitung – 20. August 2004 - Die FKK-Botschafterin


    Datum: 08.02.2019, Kategorien: Schamsituation Autor: nudin

    Festenwalder Zeitung 11. August 2004
    
    Sabrina, warum braucht die Kleinstadt Weeslow eine `FKK-Botschafterin`?
    
    "Nackt-Baden hat in Weeslow eine jahrzehntelange Tradition. Schon in den siebziger Jahren machte man FKK im Mühlensee-Bad. Und heute nun an unserem wunderschönen Weeslower See. Es ist das touristische Markenzeichen unserer Gegend. Das besondere Wohlfühlerlebnis des Nacktseins wollen wir all unseren Gästen vermitteln. Und natürlich auch all unseren Bürgern."
    
    Braucht Weeslow denn noch mehr Nackte?
    
    "Aber sicher! Weeslow ist zwar schon längst Deutschlands FKK-Hochburg, der Ostsee und Sylt haben wir längst den Rang abgelaufen. Doch wir möchten gern noch mehr Menschen ansprechen, sowohl in der Region als auch von außerhalb, im In- und Ausland."
    
    Wie will Weeslow das erreichen?
    
    "Zunächst mal durch eine konsequente Ausrichtung der Region auf die vielfältigen Möglichkeiten der Freikörperkultur: An allen Badestellen haben wir FKK ausdrücklich erlaubt. Es gibt neben den reinen Nackt-Bereichen nur noch sogenannte gemischte Zonen, aber keine reinen Textilbereiche mehr. Das gilt auch für unsere zwei Campingplätze. Außerdem kann man nackt durch die Heide bis nach Weeslow und sogar in den Ort hineinlaufen. Alles ist erlaubt. Das ist zunächst einmal ein Signal an unsere nackten Gäste:
    
    Nudisten willkommen
    
    ! Damit wollen wir verstärkt werben, weltweit sogar. Und bei den verbliebenen Textilbadern wird mit fröhlichen Schildern und Flyern für Verständnis dafür ...
    ... geworben.“
    
    Was sind dabei Deine besonderen Aufgaben als `FKK-Botschafterin`, Sabrina?
    
    "Viel Kommunikationsarbeit und Werbung, mittels Medien, Messen, Auftritten, Veranstaltungen, aber auch ganz direkt mit unseren Gästen und Einheimischen. Dabei versuche ich besonders, das bewährte Nebeneinander zu wahren, derer, die gerne FKK machen und derer, die lieber angezogen bleiben, damit sich alle gut miteinander vertragen. Ich selbst bin so oft es geht vor Ort an unseren Badestellen, spreche mit Gästen und Bürgern, horche auf die Stimmung und versuche aufzuklären. Und hole mir dabei ganz viele neue Ideen und Anregungen. Aber auch Kritik, der ich dann nachgehe.“
    
    Bist Du dabei nackt?
    
    „Natürlich. Immer. Das ist ja mein Job.“
    
    Auf Euren Grafiken, Piktogrammen und Fotos sind alle Menschen stets komplett intimrasiert. Ist das Absicht?
    
    (deutet an sich herab) "Ja. Das entspricht schließlich der seit Jahrzehnten verbreiteten Mode. Ich finde das lebensnäher. Das war mein Vorschlag und alle haben mir zugestimmt. Aber wir sind offen für alles!"
    
    Wie bist Du `FKK-Botschafterin` geworden?
    
    "Das Ganze ist meine eigene Idee gewesen. Ich bin in Warnemünde quasi am FKK-Strand aufgewachsen. Aber ich fand es immer schade, dass wir Nackten woanders oft so ein verstecktes Randdasein führen müssen. An vielen Stränden werden wir irgendwo an den steinigen Rand gedrängt. Vor zwei Jahren bin ich nach Weeslow gekommen, als ich eine Stelle im
    
    Garten Eden Resort
    
    angeboten bekam. Für mich das ...
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