Pfarrhaus 01
Datum: 29.11.2023,
Kategorien:
Transen
Autor: byGesa
... Hinsichten. Und alle meinte auch die sexuelle, daran hatte der Major keinen Zweifel gelassen. Er war sogar so weit gegangen, es mir zu empfehlen, die Situation aktiv anzunehmen und damit dafür zu sorgen, dass ich die Laufbahn eines Kirchenmusikers nach dieser Zeit einschlagen konnte. Die Ausbildung konnte mir dann keiner mehr nehmen - und wenn ich in vier Jahren die Prüfung bestanden hätte, dann würde er mir auch eine Anstellung an einer Bühne garantieren können.
Der Mann hatte gut reden. Vier Jahre waren eine sehr, sehr lange Zeit, wenn man sich die ganze Zeit so komplett verstellen musste. Verstellen in der Hinsicht, dass ich mir die Avancen des Paters gefallen lassen musste -- und dazu auch noch als Frau leben. In meinen Träumen war ich eher ein glanzvoller Solist als gefeierter Sänger auf einer Bühne gewesen -- und nicht eine Haushälterin bei einem schwulen Priester! Sobald meine Mutter ‚raus' war, würde ich den Bettel hinschmeißen!
Immerhin hatte er auch praktische Hinweise gegeben, die mir noch gar nicht in den Sinn gekommen waren. Ich würde Beratung brauchen, wenn ich auch gegenüber der Außenwelt glaubhaft als Maria zu agieren hätte. Der Pater wäre in dieser Hinsicht als Geistlicher, der nur wenig Kontakt mit dem Alltag von Frauen hätte, sicherlich nicht gut aufgestellt.
Ich hatte wenig Zweifel, dass seine Einschätzung für den Stasi durchaus zutraf. Sein Rat war es also, den Stier bei den Hörnern zu packen. Ich würde seiner Empfehlung für den ersten Schritt ...
... Folge leisten, da ich einsah, dass der Weg zur Haushälterin hin nicht zu vermeiden war, solange meine Mutter in der DDR gefangen war. Ich würde gleichzeitig versuchen, dem Pater klar zu machen, dass ich nicht sein sexuelles Spielzeug sein wollte.
Der Pater hat Bedenken
Georg Maria hatte sich schon zwei Tage lang nicht mehr gemeldet. Es hieß, er sei krank. Das stimmte ihn sehr nachdenklich. Hatte er dessen Willfährigkeit überschätzt? Er hatte angenommen, dass der junge Bursche die Chance einer Ausbildung als Kirchenmusiker begeistert annehmen würde -- und alle dafür nötigen Zugeständnisse willig in Kauf nehmen würde. Hatte er sich da getäuscht? Er musste das bald wissen!
Am nächsten Tag traf er endlich den jungen Mann wieder bei der Chorprobe. Er war ungeduldig ihn nach der Chorprobe allein sprechen zu können. Es funktionierte auch, als er ihn in die Sakristei bat. Er versucht es einfach mit einer offenen Frage:
„Willst Du immer noch die Ausbildung in Chorleitung machen oder hast Du es Dir anders überlegt?"
Es überraschte ihn, wie selbstverständlich Georg Maria auf seine Frage hin nickte. Noch mehr erstaunlich war es, wie kooperativ er auch Vorschläge in Bezug auf die Kleidung machte. Das hatte er eigentlich nicht erwartet. Was er auch nicht erwartet hatte, war allerdings die Vehemenz mit der Georg Maria sich gegen den Kuss von ihm wehrte. Jetzt musste er vorsichtig agieren und stellte schon einmal klar, dass in der Öffentlichkeit kein Zeichen der Vergebung nötig ...