1. Gejagt - Teil 1


    Datum: 28.01.2024, Kategorien: Romantisch Autor: Freudenspender

    ... sie außerhalb ihrer vier Wände in der Lage ist, mich zu beschützen. Notfalls auch mit einer Waffe,
    
    Im Bootshaus angekommen zeigt mir Fee voller Stolz ihr Boot. Es hat eine beachtliche Größe und - soweit ich es beurteilen kann - ist es tatsächlich ein tolles Teil. Es ist ganz schön anstrengend das Boot ins Freie zu schieben. Dort erst kann sie den Mast, der sich für die Unterbringung im Bootshaus umklappen lässt, aufstellen und mit zwei dicken Bolzen fixieren. Kaum ist das getan, zieht sie geschickt das Hauptsegel auf. Der Kahn setzt sich, kaum dass sie den Anker lichtet und der Wind das Segel bläht, in Bewegung. Beinahe mühelos steuert es Fee auf den See hinaus.
    
    Es ist herrlich, nahezu lautlos über das Wasser zu gleiten. Lediglich die Bugwelle verursacht ein ganz leises Geräusch, wenn das Wasser gegen den Rumpf des Bootes klatscht. Ansonsten ist so gut wie kein Geräusch zu hören. Nur vom Ufer her dringt Motorengeräusch von der Straße zu uns hinaus auf den See und man kann vereinzelte Rufe oder das Bellen eines Hundes hören. Ich bin mit Fee allein. Weit und breit ist kein Mensch.
    
    Ich genieße den Wind, der meine Haare umspielt. Viel schöner allerdings spielt er mit Fees Mähne, die leicht flattern. Ich beobachte sie eine Zeitlang, wie sie entspannt das Boot kontrolliert. Diese Frau ist wunderschön. Immer wieder treffen sich unsere Blicke und sie schenkt mir zwischendurch ein Lächeln, das mir den Atem raubt. Noch nie hat eine Frau mich derart angezogen.
    
    Die Situation ...
    ... ist für mich ungewohnt. Ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll, kann mich jedoch nicht gegen meine Gefühle stellen. Sie passt auf mich auf und ich bin dabei, mich in sie zu verlieben. Darf das sein? Es liegt vermutlich auch ein wenig daran, dass sie sich absolut normal verhält. Nichts deutet darauf hin, dass wir uns verstecken. Es kommt mir vor, als würden wir uns schon länger kennen und seit Jahren befreundet sein. Ich könnte mir nichts Schöneres vorstellen, als mit ihr zusammen zu sein. So absurd es klingen mag, ich bin beinahe froh, dass ich bedroht werde. Sonst hätte ich Fee vermutlich nicht kennengelernt.
    
    Wir gleiten über den See. Es sind nur ganz wenige Boote unterwegs. Ich vermute, das liegt daran, dass heute ein ganz normaler Wochentag ist. Zum Wochenende hin ist vermutlich deutlich mehr los. So aber können wir den Tag ungestört verbringen, über das Wasser schweben, die Sonne und den Wind genießen. Es fühlt sich wie Freiheit an. Die Bootsfahrt wirkt auf mich unglaublich beruhigend. Ich komme mir der Wirklichkeit entrückt vor. Es ist, als würde es nur Fee und mich geben. Die Welt steht irgendwie still.
    
    Plötzlich fällt das Segel herab ins Boot und wir verlieren rasch an Geschwindigkeit. Fee muss etwas getan haben, damit wir die Fahrt verlangsamen. Als wir nur noch auf den Wellen schaukeln, nimmt sie eine Art Strickleiter und hängt sie über den Rand des Bootes hinab ins Wasser.
    
    "Komm, wir gehen schwimmen", meint sie.
    
    Noch während sie das sagt, zieht sie ...
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