1. Gejagt - Teil 1


    Datum: 28.01.2024, Kategorien: Romantisch Autor: Freudenspender

    ... Schritte entfernt. Einen Moment lang überlege ich, ob es möglicherweise besser wäre, den Wagen stehen zu lassen. Ich könnte auch ein Taxi nehmen. Im Parkhaus ist um diese Zeit keine Menschenseele mehr unterwegs. Wenn es tatsächlich jemand auf mich abgesehen hat, dann wäre das der perfekte Ort, um mir aufzulauern. Nachts kann ich dort unmöglich auf Hilfe hoffen. Da bin ich allein. Andererseits könnte ich mich in meinen Wagen flüchten, diesen verriegeln und davonfahren.
    
    Ich überlege fieberhaft. Welche andere Möglichkeit bleibt mir? Die Straße ist auch nicht sonderlich sicher. Sie ist dunkel und weitgehend menschenleer. Nur vereinzelte Personen sind noch unterwegs. Sie gehen schnell und wollen einfach ihr Ziel erreichen. Ich bin in einer typischen Nebenstraße in irgendeinem Vorort. In dieser Gegend machen sich Jugendliche einen Spaß daraus, mit Steinen die Straßenlampen zu zerschießen. Deshalb liegt das Viertel auch in einem gespenstischen Halbdunkel. Um den nächsten Taxistand zu erreichen, ist es noch ein schönes Stück zu Fuß. Außerdem habe ich keine Ahnung, ob ich in dieser Gegend um diese Zeit noch ein Taxi bekomme.
    
    Ich nehme also meinen ganzen Mut zusammen und betrete das Parkhaus. An der Kasse entwerte ich den Parkschein. Dabei behalte ich mit einem Auge die Umgebung im Blick. Ich habe ein ungutes Gefühl, auch wenn ich niemanden ausmachen kann, der mir folgt oder sich auffällig verhält. Trotzdem traue ich dem Frieden nicht. Ich hasse es, dass mich die Warnung ...
    ... meines Vaters dermaßen einschüchtert. Ich kann aber nichts dagegen tun. Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch gehe ich weiter. Eine kahle Betontreppe führt hinab ins untere Stockwerk. Dort betrete ich das Parkdeck. Ich schaue mich immer wieder nervös um und gehe mit schnellem Schritt auf meinen Wagen zu. Warum habe ich so weit vom Ausgang entfernt geparkt?
    
    Als ich etwa auf halbem Weg zwischen Eingang und Auto bin, fällt mir ein Mann auf. Er taucht auf, wie aus dem Nichts. Folgt er mir? Wenn ich mich nicht irre, ist es der Typ, der mir bereits auf der Straße aufgefallen ist. Es wäre schon ein verdammt großer Zufall, wenn er im selben Parkhaus, im selben Stockwerk und im selben Bereich seinen Wagen abgestellt hat. Die Warnung meines Vaters war wohl doch nicht aus der Luft gegriffen.
    
    Zu wissen, dass mein Vater Recht hatte, beruhigt mich kein Bisschen. Vielmehr frage ich mich, was das Ganze soll. Mir ist zwar klar, dass ich höchst wahrscheinlich in der Klemme stecke, ich habe jedoch keinen blassen Schimmer, warum. Was will dieser Mann von mir? Worum geht es? Ich habe keinen blassen Schimmer. Es muss mit meinem Vater zu tun haben. Deshalb frage ich mich, was das Ganze mit mir zu tun hat. Meinen Vater habe ich seit Jahren nicht mehr gesehen.
    
    Tatsache ist aber, der Mann ist hinter mir her. Im Moment ist das Warum eher zweitrangig. Ich muss meine Haut retten. Genau darum geht es im Moment. Ich gehe also etwas schneller. Mit Sorge stelle ich fest, dass auch der Mann seinen Schritt ...
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