1. Out of Neverland Teil 05


    Datum: 06.02.2024, Kategorien: BDSM Autor: byfreudenspender

    ... dadurch nicht sympathischer. Im Gegenteil, er hätte dann nicht nur mich, sondern auch sie im Stich gelassen.
    
    Mich würde interessieren, ob Julia in ihrer Jugend wirklich mehr von meinem Vater hatte, als ich. Könnte ja sein, dass ich es besser erwischt habe, weil ich ohne ihn aufgewachsen bin. Dieser Verdacht beschleicht mich immer mehr, je länger ich über alles nachdenke.
    
    Ich erzähle Oma natürlich nicht von dem, was ich im Augenblick vermute. Ich bin noch nicht einmal sicher, ob ich ihr davon erzähle, wenn ich Gewissheit habe. Was ändert das? Doch in Bezug auf meine Oma lasse ich einfach alles auf mich zukommen. Das ist im Augenblick mein kleinstes Problem.
    
    Unser Sparziergang endet mit einem Besuch in Omas Lieblingskonditorei. Doch mehr als zu ganz besonderen Anlässen in dieser Konditorei einen Kaffee zu trinken, war ihr nie möglich. Das Haus und das Allernotwendigste zum Leben haben das wenige Geld verschlungen, das ich verdient habe. Einen derartigen Luxus konnten wir uns einfach nicht leisten. So gern ich ihr diese Freude auch gemacht hätte, es war einfach nicht möglich.
    
    Mein Gott! Ich wusste gar nicht, dass Omas Augen so leuchten können. Schon als ich den Vorschlag mache, in die Konditorei zu gehen, da blitzt ein unglaubliches Strahlen in ihrem Gesicht auf. Als wir dann sogar vor der Kuchenvitrine stehen und ich sie auffordere, sich einen Kuchen auszusuchen, da schaut sie mich ungläubig an, wie ein kleines Kind.
    
    Ich sehe deutlich, dass sie gar nicht genau ...
    ... sagen kann, welchen Kuchen sie lieber hätte. Am liebsten würde sie wohl alle gern einmal probieren. Schließlich hat sie sie über Jahre hinweg anschauen und dann wieder weitergehen müssen. Jeder einzelne dieser Kuchen bedeutet für sie einen Hochgenuss. Ich bin so unglaublich gerührt und auch Dani erkennt die Besonderheit des Momentes. Sie schaut mich ganz überrascht an und gibt mir zu verstehen, dass sie ganz gerührt davon ist, wie glücklich meine Oma ist.
    
    Als wir schließlich am Tisch sitzen und uns der bestellte Kaffee serviert wird, rührt meine Oma den Kaffee um und ist dabei ganz andächtig. Es ist wirklich unbeschreiblich zu sehen, wie man ihr mit dieser doch recht alltäglichen Geste eine so große Freude bereiten kann. Und ich schwöre mir, dass ich sie, wann immer es nur geht, hierher einladen werde. Sie soll es auf ihre alten Tage noch so richtig genießen können.
    
    „Dani, weißt du, das hier ist etwas ganz besonderes für mich. Wir mussten uns immer das Geld vom Mund ab sparen, und wenn es einmal ging, dass ich hier einen Kaffee trinken konnte, dann war das für mich ein echter Festtag. Einen Kuchen konnte ich mir nie leisten. Dazu war immer viel zu wenig Geld da", erzählt sie und hat feuchte Augen, „Und jetzt sitze ich hier mit Euch und esse meinen ersten Kuchen in dieser Konditorei."
    
    Auch Dani bekommt bei der Erzählung meiner Oma feuchte Augen. Ich sehe, dass auch sie mit einer Träne der Rührung kämpft und sie heimlich wegwischt. Also geht es nicht nur mir so. Ich ...
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