1. Lila


    Datum: 11.02.2024, Kategorien: BDSM Autor: byEmaSen

    Lena besah die Prozedur mit Unbehagen. Nackt wie sie war, wurde ihre Freundin Lila in den Kellerraum geführt, um den atriumsartig sich die leeren Sitzränge gruppierten, die vollkommen im Dunkeln lagen. Sein Boden lag voller Staub oder Asche und sofort färbten sich Lilas Fußsohlen tiefbraun und die Spuren ihrer Füße führten von der Eisentür, die Lena an ein Parkhaus erinnerte, unter ein Gespärre aus zwei schwer beringten Eisenketten, die an einem frei schwebenden Rundbalken baumelten. Lila durfte selber gehen; sie ging mit Stolz, etwas zu viel Stolz, fand Lena, für das, was hier gewöhnlich aus aufrechten, emanzipierten und schönen Menschen gemacht wurde. Denn schön war sie allemal. Schlank, aber voll.
    
    Der Typ, ein in finstere lumpige Pullover gehüllter dicklicher Kerl, über dessen Bart eine alberne Zorromaske klebte, und der enigmatisch mit verschlossenen Händen hinterdreinstiefelte, hatte diese Schönheit nicht verdient. Lena sollte das wissen, fand sie, immerhin war es ihre Lila, die sie sich verdient hatte, vielleicht durch ihre eigene mickrige Schönheit, hoffentlich durch mehr. Die sich nun, mit zitterndem, aber immer noch grinsendem Mundwinkel, von ihm -- sollte er doch Pornos gucken! -- nackt wie sie war, die angeblich wehrlosen Handgelenke (Lena kannte diese Handgelenke alles andere als wehrlos) in zwei dicke rostige Schellen schnallen ließ, welche ihre Person derart vollständig entblößt an der Decke festzurrten.
    
    Lila war nun jeder Fähigkeit entledigt, ihren ...
    ... Körper zu schützen. An der Mauerwand warteten Peitschen und Stöcke in Gestellen aufgereiht. An der rückwärtigen Wand schwamm außerdem ein ganzer Schwarm Dildos in allen Größen, Längen und Oberflächenbeschaffenheiten (von gerillt bis Stahlnieten) wie schwarze Wale über die Backsteinfugen. Lena selbst würde in diesen schwarzen gepolsterten Sessel verbannt sein. Wahrscheinlich fassten sich die Leute, die bei sowas zuschauten, an. Sie schüttelte sich.
    
    Lila stand noch mit dem Gesicht zu ihr. Lena sah ihre Augen erwartungsvoll glänzen. Ihre Freundin war geblendet von den goldenen Scheinwerfern. Vielleicht konnte sie sie im Zuschauerraum ja gar nicht sehen. Sie drehte ihren Kopf jedenfalls gleich dem Kerl zu, der mittlerweile einige Peitschen aus dem Gestell ausgesucht hatte und sie wie ein Reisigbündel mitbrachte. Er ging schleppenden Schrittes, fast gelangweilt. Ob ihn der Anblick von Lilas Brüsten, ihrem schmalen, etwas knöchernen Gesicht, das für heute geschminkt war, ihrer leicht zausen blonden Frisur, ihren gespreizten Beinen überhaupt noch anmachte? Seine plumpe Hose ließ darüber keine Schlüsse zu.
    
    Er ließ alle Peitschen zu ihren Füßen in den Staub fallen bis auf eine. Eine ganz dünne, fast eine Schnur nur, an einem polierten Eschenholzstab. Lila wandte sich instinktiv ab, als er sie hob, begriff aber ihren Fehler und schaute gleich der Gefahr entgegen, wie es nun einmal ihre Philosophie war. Da hob der Kerl den Stab noch höher, schwang ihn, und die Schnur flog durch die ...
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