1. WWie reitet man eine Amazone? Teil 01


    Datum: 26.07.2019, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie, Autor: bySamur13

    ... Baumstamm tastete und sich dann darauf setzte. Anscheinend hatte sie die Sinnlosigkeit erkannt, ihn im dichten Wald jagen zu wollen. Sie schlug einmal mit der Faust auf den Stamm ein, was sicher wehtat, wie ihr Gesichtsausdruck verriet.
    
    „Sei froh, dass ich nicht sehen kann.... . Ich will wieder sehen können, verflucht nochmal. Und nicht so absolut hilflos sein". Sie hatte Tränen in den Augen, sah aber gleichzeitig erschreckend wütend aus.
    
    „Ich habe mich nur gefreut, dass wir aus der Fallgrube heraus sind. Im Dorf wird man dir sicher mit deinen Augen helfen können." Er sagte natürlich nicht, dass er dabei an sein Dorf dachte, nicht an ihres. Seine beruhigenden Worte schienen Wirkung zu haben, sie drehte den Kopf in seine Richtung und sah jetzt erschöpft aus.
    
    „Weh du berührst mich am Hintern noch nochmal. Ist mir doch egal, was für barbarische Bräuche ihr habt. Und wenn du mich, dass nächste Mal würgst, schmeiße ich dich sofort runter", sagte sie, aber sie klang dabei mehr traurig als zornig. Trotz ihrer markigen Wortwahl, schien ihre Hilflosigkeit und Verzweiflung zu wachsen.
    
    Balok war erleichtert, für einen Moment hatte er wirklich gedacht, er habe den Bogen völlig überspannt. Doch sie schien sich weiter an die Vereinbarung halten zu wollen. Er würde wieder auf ihr reiten, doch er musste sie stärker unter Kontrolle bekommen, sie völlig unterwerfen.
    
    „Wir sollte aufbrechen. Es wird bald dunkel und wir brauchen einen Unterschlupf für die Nacht. Hier in den ...
    ... Wäldern gibt es sicher Wölfe oder Bären. Ich könnte mich ja sicher noch allein verstecken, aber du mit deiner Größe und blind wie du bist, würdest sicher einen Leckerbissen für sie abgeben."
    
    Balok lächelte bei diesen Worten, während Cayla erschrocken aussah. Er ahnte was ihr gerade durch den Kopf ging. Normalerweise waren Wildtiere sicher keinerlei Problem für die junge Kriegerin, aber jetzt war sie leichte Beute. Sie nickte schwach, nach ihrem Wutausbruch wirkte sie erschöpft und etwas apathisch. „Gib mir schnell noch etwas Wasser bevor wir aufbrechen, dann kann es losgehen." Sie streckte die Hand aus und erwartete wohl, dass er ihr den Wasserschlauch reichte. Doch das kam gar nicht in Frage, befand Balok. Sie hatte langsam zu lernen wo ihr Platz war.
    
    „Seit ihr Amazonen eigentlich alle so unhöflich. Wenn du etwas von MEINEM Wasser willst, dann kannst doch höflich bitte sagen. Außerdem hast du mit deinem Gewaltausbruch gerade gezeigt, dass ich dir nicht trauen kann. Deswegen machen wir es lieber wieder wie beim letzten Mal. Knie dich hin und nimm die Hände hinter den Rücken." Einen Moment herrschte schweigen. Ihr Gesichtsausdruck wechselte zwischen Hilflosigkeit und Wut. Balok beobachtete sie konzentriert, falls sie wieder ausrasten würde. Er wusste, ihr Stolz kämpfte mit der wachsenden Erkenntnis, dass sie in ihrem Zustand von dem kleinen Goblin völlig abhängig war. Sie stand langsam von dem Baumstamm auf und atmete tief ein. Es war klar, wie schwer es ihr fiel und doch ging ...
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