1. Fasching Teil 4 von 8


    Datum: 28.02.2024, Kategorien: Erstes Mal Autor: byNimmermehr

    ... Schweine!"
    
    „Machen sie ganz sicher, Sandra."
    
    „Ich bin bloß froh, dass meine Family in Sicherheit ist. Alles hat genauso geklappt und die haben nicht die geringste Ahnung. Die haben jetzt Party in Hamburg oder lassen sich schön von Oma und Opa verwöhnen und wir..."
    
    „Wir machen es uns heute Abend auch gemütlich und schalten mal etwas ab." Ich nickte den beiden aufmunternd zu. „Legen wir mal so langsam los. Melissa braucht jetzt Ruhe und morgen sieht die Welt schon wieder anders aus."
    
    „Ist sie hier wirklich sicher?"
    
    „Außer uns weiß niemand, dass sie hier ist und im Patientenauskunftssystem ist sie „versehentlich" als Melissa Mertens eingetragen -- nur für den Fall, dass irgendjemand anruft, um sich nach ihr zu erkundigen.
    
    Wenn irgendwas ist, wird mich die Schwester oder die Ärztin anrufen. Melissa hat ihr Handy hier und von uns allen Nummern. Alles ist geregelt. Also ihr zwei beiden... Auf geht's!"
    
    ---
    
    Die Fahrt nach Hause verlief sehr ruhig. Irgendwie hing jeder seinen eigenen Gedanken nach.
    
    Was hatte sich auch in den letzten, nicht mal 24 Stunden, alles getan. Ein Stück weit verstand ich mich selbst nicht mehr.
    
    Aber Elke hatte in einem Recht. Ich glaubte an Gott und ich glaubte auch an so etwas wie Schicksal. Nur wie sollte ich mich jetzt richtig verhalten?
    
    Ich wollte keine Fehler machen -- auch nicht im Umgang mit diesen jungen Frauen, die mir trotz der Kürze der Zeit irgendwie mehr als nur so ein bisschen ans Herz gewachsen waren.
    
    Dann ...
    ... auch noch dieser Günther mit seinen Kumpanen als vollkommen unbekannte und unberechenbare Komponente.
    
    Ich war mir wirklich sicher, dass Marius dieses „Problem" in den Griff bekommen würde.
    
    Nur um welchen Preis?!
    
    Es ist eine Sache, selbst entscheiden zu können, ob „5" eine gerade Zahl ist, oder nicht. Aber es vorgegeben zu bekommen, ist etwas völlig anderes. Ich hoffte, dass Marius sich mir gegenüber fair verhalten würde. Er kam sympathisch rüber, aber jemand in seiner Position kam nicht nur dahin, weil er ein Sympathieträger war.
    
    Ohne Frage, Marius konnte sicherlich ziemlich hart werden und definitiv hatte er auch Dreck am Stecken. Prostitution, Drogen, Schutzgelder und dergleichen mehr...
    
    Aber das wusste ich ja vorher schon.
    
    Doch ich konnte auch sehen, er kümmerte sich immer um „seine Leute" und selbst die Prostituierten in der Aufnahme verhielten sich offen und freuten sich, wenn er oder einer aus seiner Gang kam, um behilflich zu sein, „Dinge zu regeln" oder Rechnungen zu begleichen.
    
    Aber ich wollte die Dinge nicht beschönigen. Es war ein verdammt zweischneidiges Schwert und ich musste aufpassen, mich selbst nicht allzu sehr zu verletzen.
    
    Jetzt hatte ich Gäste und auch darüber musste ich nachdenken.
    
    Jedes Mädel -- für mich waren sie das -- war eine irgendwie verletzte Seele, aber wer war das nicht. Ich war schließlich selbst so ein Kandidat. Das war mir gestern Abend im Keller zum ersten Mal schmerzlich bewusst geworden. Ich war einsam. Und jetzt ...
«1234...8»