1. Fasching Teil 4 von 8


    Datum: 28.02.2024, Kategorien: Erstes Mal Autor: byNimmermehr

    ... hatte ich plötzlich Angst, eben nicht mehr einsam zu sein.
    
    Ich würde mich an die Mädels gewöhnen.
    
    Vielleicht würde ich mit Elke eine Nacht verbringen?
    
    Vielleicht mehr?
    
    Und dann? Ich würde mich verlieben!
    
    Aber ich durfte mich hier keinen falschen Illusionen hingeben. Ich war deutlich älter und auch die gemeinsamen Interessen lagen wahrscheinlich weiter auseinander, als ich das jetzt vielleicht wahrhaben wollte.
    
    Die gemeinsamen Nenner waren gestern Abend, Melissa und die momentane Bedrohungssituation. Vielleicht noch Neugier und etwas gegenseitige Sympathie.
    
    Ich musste vorsichtig sein und vielleicht sollte ich die „Sexualität" auszuklammern versuchen.
    
    Oder sollte ich einfach annehmen, was sich ergab? Natürlich ohne Druck auszuüben. Der würde aber wahrscheinlich auch nicht notwendig sein.
    
    Ich hatte Angst vor einer Enttäuschung und Angst vor der erneuten Leere.
    
    Zumindest Melissa würde mir auf absehbare Zeit erhalten bleiben. Und bei ihr hatte ich keinerlei Bedenken, was sexuelle Spannungen anbelangt. Die hatte erst mal genug. Klang jetzt zwar hart, meinte ich aber keineswegs so.
    
    Außer ein paar Witzchen in Gegenwart ihrer Freundinnen sollte von ihrer Seite her alles ruhig sein.
    
    Was für Scheiß -- Gedanken ich gerade hatte! Melissa war auf das Übelste vergewaltigt und missbraucht worden und ich dachte daran, wer wo mit wem...
    
    Daran, dass ich nicht mehr alleine sein wollte.
    
    Ich war ein Arschloch! Und ich fühlte mich deswegen ...
    ... schlecht.
    
    Kopfschüttelnd fuhr ich auf den Parkplatz. Wir waren wieder bei mir zu Hause.
    
    ---
    
    Ich balancierte gerade ein Tablett mit Kräutertee und ein paar Plätzchen ins Wohnzimmer, Sandra hatte es sich auf dem Sofa mit ein paar Decken gemütlich gemacht und Elke telefonierte gerade mit ihren Eltern.
    
    „Ne, ihr braucht erst mal nicht zu kommen. Ich kriege das schon alleine hin. Polizei, Anzeige gegen Unbekannt, Meldung an die Versicherung..."
    
    ...
    
    „Genau. Kommt am besten erst zwei Wochen später, wenn ihr den Urlaub passend verschieben könnt..."
    
    ...
    
    „Könnt ihr? Prima..."
    
    ...
    
    „Nein, ich fange nicht ohne euch an, alles wieder neu einzurichten. Ist doch auch eure Wohnung, auch wenn ihr so gut wie nie da seid."
    
    ...
    
    „Nein, ich kritisiere euch nicht..."
    
    ...
    
    „Nein, ich mache Euch auch keine Vorwürfe, dass ihr in solch entscheidenden Momenten meines Lebens nicht da seid."
    
    ...
    
    „Mom, Paps, ihr wisst doch, ich habe ein paar gute Freundinnen und Freunde, die stehen mir hilfreich zur Seite."
    
    ...
    
    „Nein, ich bin in den nächsten Tagen nicht in der Wohnung. Polizei, Spurensicherung, Versicherung und dann erst Reparatur und großes Aufräumen."
    
    ...
    
    „Ja, da kommt einiges auf mich zu."
    
    ...
    
    „Kann ich aber. Ich bin ja schon ein großes Mädchen."
    
    ...
    
    „Hotel? Nein. Ich komme erst mal bei einer Freundin unter."
    
    ...
    
    „Ich euch auch, macht es gut. Bis morgen."
    
    „Eltern!" Elke verdrehte theatralisch die Augen und legte ihr Telefon auf den Tisch. ...
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