1. Die Italienreise


    Datum: 04.03.2024, Kategorien: Romantisch Autor: Jean Leduc

    ... geworden, wenn Ines nicht so vehement auf einem Wohnmobil bestanden hätte? Unser Leben wäre unverändert langweilig weitergegangen und wir hätten wieder mal irgendwo einen Pauschalurlaub gemacht, nur zwischen Hotel und Strand gependelt.
    
    Kapitel 2. Los geht's, bis nach Como, der erste Tag
    
    Früh morgens ging es endlich los. Das Einzige, was vor der Abfahrt noch erledigt werden musste, war voll Tanken und den Reifendruck prüfen. So früh morgens war an der Tankstelle noch nichts los, so dass es eigentlich ziemlich schnell gehen musste. Wir kauften noch ein paar kühle Getränke und etwas Wegzehrung für unterwegs. Unser Kühlschrank und alle Lagerplätze waren zwar reich gefüllt, aber diese Vorräte wollten wir erst später anbrechen, in Gegenden, wo es wenig oder gar keine Einkaufsmöglichkeiten gab.
    
    Auf Bundesstraßen fuhren wir auf einer Bundesstraße gemütlich durch den Schwarzwald, kurz vor der Grenze nochmal vollgetankt, und passierten hinter Singen die Grenze in die Schweiz. Bei der Grenzstation wechselten wir Geld, die heute obligatorische Vignette gab es damals noch nicht. Der Tank eine VW Busses war nicht so riesig, deshalb mussten wir alle paar Hundert Kilometer tanken. Weiter ging es auf der Nationalstraße nach Schaffhausen, am Rheinfall und dem Flughafen Kloten vorbei weiter nach Zürich. Eine Umgehungsstraße um Zürich gab es nicht, der gesamte Verkehr in den Süden, auch der Schwerverkehr wälzte sich mühselig durch die ganze Stadt. Hinter Zürich ging es dann auf die ...
    ... Autobahn, immer weiter gen Süden in Richtung St. Gotthard und Italien. Flott passierten wir den Zuger und den Vierwaldstätter See, machten dann auf der Raststätte bei Wassen eine erste, ausgedehnte Kaffeepause. Bis jetzt waren wir überraschend schnell und problemlos vorangekommen.
    
    Angesichts des strahlenden Sonnenscheins hatten wir keine Lust durch den langen, dunklen Gotthardtunnel zu fahren, da war uns die Sicht doch zu sehr eingeschränkt. Wir entschieden uns daher alternativ die Route über den Gotthard Pass und fuhren vor Göschenen von der Autobahn ab auf die Nationalstraße, ab in die Berge. Zwischen uns war es üblich uns beim Fahren etwa alle zwei Stunden Fahrerwechsel zu machen, so wurde keiner von uns über Gebühr gestresst. Da Ines an leichter Höhenangst litt, überlies ich ihr für die Passstrecke das Steuer, dadurch war sie beschäftigt und abgelenkt. Das Ausfahren der Serpentinen machte ihr sichtlich Spaß, mit so einem alten Bus, mit dem etwas größeren, fast waagrecht stehenden Lenkrad war das ein bisschen ein Gefühl wie LKW fahren. Zudem war es schon ein fast surreales Erlebnis, aus dem Frühsommer im Tal den Berg hoch in den Spätwinter zu fahren. Oben auf der Passhöhe angekommen ließen wir uns den Wind um die Nase wehen, kochten uns einen Kaffee, alberten etwas rum, machten eine Schneeballschlacht und weiter gings wieder hinunter ins Tal, wieder in den Sommer. Bei Airolo fuhren wir wieder auf die Autobahn, weiter in Richtung Italien. In Chiasso überquerten wir ...
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