1. Die Italienreise


    Datum: 04.03.2024, Kategorien: Romantisch Autor: Jean Leduc

    ... problemlos die Grenze nach Italien, wechselten wie an jeder Grenze obligatorisch DM in Lire, weiter auf der Autobahn ´Autostrada del Mediterraneo` und wollten dann weiter an Como vorbei, Richtung Süden, Richtung Milano.
    
    Mittlerweile war es später Nachmittag geworden, wir waren beide nicht mehr so top fit und hatten langsam auch keine Lust mehr, stumpf weiter zu brettern. Schließlich hatten wir ja Urlaub! Also nichts wie an der nächsten Abfahrt runter von der Autobahn, ab in die Pampa. Wir landeten schließlich in einem kleinen Dorf in den Bergen oberhalb Comos. Auf der Suche nach einem geeigneten Schlaf-, beziehungsweise Parkplatz kamen wir an einer kleinen, nett aussehenden Trattoria vorbei und beschlossen später dort essen zu gehen. Doch jetzt war erstmal `Parking´ und dann `Siesta´ angesagt. Schon wenige Meter weiter sahen wir ein Hinweisschild `Cimitero´ also Friedhof, dem wir folgten. Friedhöfe sind immer gut, meist ruhig und abgelegen, haben normal einen ausreichend großen Parkplatz und zudem waren Tote angenehme Nachbarn, sie störten einen nie.
    
    Nach der dem langen Sitzen hatten wir dringend Bewegung nötig und unternahmen einen kleinen Spaziergang in die Berge. Diese Ruhe tat richtig gut, endlich kein Verkehrslärm mehr, ein lauer Wind mit einem zarten Geruch nach Kräutern strich über unsere Haut. Zurück im Auto kletterten wir nach hinten, klappten das Bett auf und machten uns erstmal lang. Schon während der Fahrt hatten sowohl ich wie auch sie mehrfach angesetzt, ...
    ... das Gespräch auf uns, auf unsere Beziehung zu bringen, doch immer war etwas, das ein intensiveres Gespräch verhinderte.
    
    "Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich verspreche mir viel von diesem Urlaub, meinem Gefühl nach läuft es nicht mehr richtig rund zwischen uns, wir fremdeln manchmal fast" fing ich an.
    
    "Du willst damit aber nicht sagen, dass das an mir liegt, ich empfinde das zwar ähnlich, aber das ist etwas, was von uns beiden ausgeht, irgendwie fehlt die Unbekümmertheit von früher!" entgegnete Ines.
    
    "Das sehe ich genau so," antwortete ich, "es liegt mir auch fern, irgendwelche Schuldzuweisungen zu machen. Ich finde es gut, wenn du unsere Situation ähnlich wie ich empfindest und hoffe, dass wir hier unbeeinträchtigt vom Alltag einfach darüber reden, wie wir uns fühlen, was wir wollen, was wir in der Zukunft vielleicht besser machen können."
    
    "Doch, das würde ich gerne machen. Ich weiß nicht, wie es Dir geht, bei mir hat sich an meinen Gefühlen für Dich nichts geändert, sie müssten vielleicht mal wieder wach geküsst werden, mein Prinz," sagte sie etwas spöttisch.
    
    "Lästermaul," frotzelte ich zurück um dann ernster fort zu fahren, "mir geht es ähnlich, auch ich liebe Dich noch genauso wie früher, aber irgendwie ist uns schleichend das Prickeln abhanden gekommen, das warme Gefühl ist geblieben, aber das Sahnehäubchen fehlt."
    
    "Es liegt nur an uns, ob das so bleibt, ich sehen mich manchmal richtig nach Dir, lasse mich aber viel zu schnell ablenken oder davon ...
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