1. Zwei himmelblaue Augen


    Datum: 21.03.2024, Kategorien: CMNF Autor: fk131262

    ... macht?
    
    Sicherlich, sie hat mir ja mehrfach tief und bewusst damit in meine Augen geschaut und mich verzaubert.
    
    Doch nun stutzte ich ein zweites Mal.
    
    Und diese Gedanken hauen mich fast um.
    
    Stopp! Stopp!
    
    Ich lese noch mal – „Kesslerstr. 6“, das ist doch mir genau gegenüber.
    
    Und „401“ bedeutet, sie kann, wenn sie will, in mein Appartement sehen. Ich habe eine 402 als Appartementnummer.
    
    Und ich müsste eigentlich auch in Ihres sehen können.
    
    Da dieses lange Zeit leer stand, ist es mir gar nicht aufgefallen, dass es wieder einen neuen Besitzer hat. Ich weiß somit auch nicht, ob und wie lange, sie mich vielleicht schon beobachtet.
    
    Also, wenn sie etwas an mir stören würde, was sie gesehen hat, wäre ich sicher nicht der „
    
    B
    
    lind-
    
    D
    
    ate“ Kandidat von heute, geht es mir weiter durch den Kopf.
    
    Ein Blick hinüber, zeigt mir dann, ja, ein Wesen mit langem rotem Haar wandelt darin.
    
    Sie bemerkt mich und winkt sogar freundlich herüber. Auch ich erwidere das Winken glücklich lächelnd dabei.
    
    Mein Herz schlägt nun gleich doppelt so schnell. Ich freue mich nun ungeheuer darauf, E, die so nahe wohnt, endlich näher kennenzulernen.
    
    So gehen die samstags üblichen Hausputzaktivitäten, dann auch sehr gut gelaunt und sogar gründlicher als sonst von der Hand. Kurz um, meine Wohnung blitzt endlich wieder einmal richtig. So, wie schon lange nicht mehr.
    
    Am Nachmittag, als ich dann mein Sonntagsessen vorbereite, mache ich einfach, gleich mal so viel, dass ...
    ... auch zwei davon satt werden können.
    
    So vergeht der Nachmittag und es geht auf den Abend zu.
    
    Im vollem Licht Ihrer Wohnung, einem offenem Fenster und zudem aufgezogenen Gardinen kann ich bei einem weiteren Blick hinüber, sie am frühen Abend auch kurz nackt erspähen, ein himmlisches ebenmäßig proportioniertes Wesen, schießt es mir wieder durch den Kopf, doch schon wenig erlischt das Licht und ich kann nur weiter Träumen, was mich wohl erwartet.
    
    20 Uhr mache ich mich dann selbst frisch.
    
    Dusche, rasiere mich gründlich und überall, wo es möglich und sinnvoll ist, und föhne sogar mein Haar, welches ich sonst nur an der Luft trocknen lasse.
    
    Dann ziehe ich mich frisch an. Ein erdbeerrotes Seidenhemd, ein schwarzer String, eine dunkelgraue fast schwarze Leinenhose und schwarze Socken, sowie meine frisch geputzten schwarzen Slipper, bekleiden mich. Schnell noch etwas von meinem 007-Duft aufgelegt, nur ein Hauch, und das zugehörige Sakko angezogen.
    
    Mittlerweile schreitet der Zeiger unaufhaltsam der 12 entgegen, 5 Minuten fehlen noch. Noch ein Blick auf ihre Wohnung herüber, alle Fenster sind schwarz. Ob sie damit das
    
    B
    
    lind-
    
    D
    
    ate umschrieben hat? Doch da, ein leichter flackernder Lichtschein. Kerzenlicht?
    
    Mir klopft das Herz.
    
    Auf dem Weg zu Ihr, klaue ich im sowieso gleich schließenden Supermarkt unten im Haus, aus einem draußen leicht seitlich stehenden Blumeneimer, eine einzelne rote Rose, die in den nächsten Tagen ihre volle Schönheit entfalten ...
«1...345...14»