Niemals Teil 3 (Roman)
Datum: 26.03.2024,
Kategorien:
Reif
Autor: KleinUndDick
... fließen.
Michael kannte das schon und er spürte auch, wie ich mich fühlte. Er vertrug das viel besser, als mein empfindsamer Achim. Das war auch der Grund, warum ich zwei Männer brauchte. Einen für die Liebe und den anderen für Notfälle wie diesen.
Ich verbrachte eine geschlagene Stunde bei David. Er zupfte mir, in mühevoller Kleinarbeit, die ganzen Holzspäne wieder heraus.
„Darf ich wissen, wie das passiert ist? Du bist Göttin, warum passt du nicht besser auf?“
„Ich brauchte diese Schmerzen“, mehr sagte ich nicht. Ich war zutiefst traurig, was immer noch besser war, als wütend zu sein. Wenn ich wütend wurde...
Habe ich schon erzählt, dass ich nur drei Wutanfälle in meinem Leben gehabt habe? So richtige? Wobei man so richtig ausklinkt?
Muss ich mal nachlesen...
Hier kommt ein Geständnis:
Den ersten, wirklichen Wutanfall, in meinem Leben, bekam ich mit, grübel, wie alt war ich? Fünfundzwanzig, glaube ich.
Ich war zum zweiten Mal schwanger.
Als Raucherin, schränkte mein Mann mich ein, auf eine halbe Zigarette, alle zwei Stunden. Okay, verstand ich, machte ich gerne mit. Ganz aufhören, hätte ich nie gepackt!
Dann kamen die üblichen Verbote dazu: rohes Fleisch, hohe Schuhe, kein Stress, bla bla bla. Machte ich auch alles mit.
Es stand eine Hochzeit an. Ein Tänzerehepaar. Das war die Gelegenheit, mal wieder mit Frank zu tanzen, der so wunderbar führen konnte. Ich freute mich schon sehr lange darauf.
Dann kam dieser Tag.
Mein ...
... erstgeborener machte auf Blumenkind. Nach der Kirche ging es in eine Festhalle. Sie war riesig und mit Parkett ausgelegt, frisch gebohnert. Die Tanzfläche war sauglatt.
„Du darfst nicht tanzen!“ Mein erster Ehemann...
Dann bekamen wir das Buffet zu sehen.
„Das darfst du nicht, das darfst du nicht, das darfst du nicht!“ Was übrig blieb, mochte ich nicht.
Mein Mann fuhr unseren Sohn nach Hause. Ich war wütend und während er weg war, steigerte ich mich immer weiter hinein, in diese Wut und obendrein rauchte ich auch eine nach der anderen. Ich durfte ja nichts, dann wenigstens rauchen. Es holte mich etwas runter und dann kam mein Mann um die Ecke und machte mich runter: „Bist du denn völlig verrückt geworden? Bla bla bla!“
Da rastete ich aus und zwar komplett!
Ich schrie ihm alles ins Gesicht, was mich in den letzten Monaten an gekotzt hatte, einfach alles, ohne jegliche Rücksicht auf Verluste! Ich steigerte mich immer weiter rein. Wir standen draußen auf dem Parkplatz. Ich schrie mindesten zehn Minuten lang herum und als ich endlich, alles von der Seele runter hatte, stampfte ich mit einem Bein auf dem Boden auf und brüllte: „Und dieses verdammte Kind, will ich nicht mehr!“
Tja, was soll ich sagen? Zwei Tage später ging in pinkeln und da spürte ich, wir mir etwas rundes da unten heraus flutschte. Ich ahnte, was es war. Neugierig späte ich ins Klo und was bekam ich zu sehen? Es war weiß, so große wie großer Flummi. Ich wusste, es war das Baby. Dann begann ich auch zu ...