1. Die Unterwerfung des Innenarchitekten


    Datum: 14.07.2024, Kategorien: BDSM Autor: naschmi

    ... nicht enttäuscht. Eine Prekariatsdomina. Der Begriff fiel ihm spontan ein, und ihm war auch bewusst, dass der nicht gerade politisch korrekt war. Aber er passte irgendwie.
    
    „Komm rein, du perverse Sau!“, raunzte sie ihn an.
    
    Sie machte ihm Platz, und er betrat den Flur der kleinen Wohnung, die penetrant nach kaltem Zigarettenrauch stank. Aber je abstoßender die Szenerie war, die vergilbte Tapete, der fleckige Teppich, die Nippesfiguren aus Pressglas auf der Kommode, desto mehr erregte es ihn auch. Er sollte sich dieser Frau unterwerfen? Er sollte sich von ihr sagen lassen, was er zu tun hatte? Er sollte sich ihr ausliefern? Der Gedanke beflügelte seine Phantasie. In seinem Kopf spielten sich großartige Szenarien ab.
    
    „100 Vorkasse!“
    
    Michael holte sein Portemonnaie heraus und gab ihr zwei Fünfziger, die sie sich wie in einem schlechten Western ins Dekolletee steckte. Das Klischee dieser Geste machte ihn nur noch schärfer. Es war alles so billig und stillos, so unter seinem Niveau, wenn das auch arrogant klingen mochte. Es machte ihn geil. Dass er, der Feinsinnige und Gebildete sich dieser billigen Frau auslieferte.
    
    „Komm mit!“ Sie und ging vor, und er folgte ihr durch den engen und dunklen Flur.
    
    Alle Türen waren verschlossen, sodass er nicht in die restlichen Zimmer schauen konnte. Aber es bestand kein Zweifel, dass er in einer Wohnung war. Als er hinter ihr herging, vermeinte er den ranzigen Geruch trockenen Schweißes zu riechen. Er stellte sich vor, wie sie ...
    ... sein Gesicht in ihre Achselhöhle pressen würde und er von diesem bitteren Geruch gepeinigt würde, der aber doch so erregend wäre, weil er ihre geronnenen Hormone verteilte.
    
    Sie öffnete die Tür am Ende des Flurs und ging in das Zimmer. Er folgte ihr. Der Raum war vollkommen dunkel, die Rollläden waren heruntergelassen. Sie schloss die Tür hinter ihm, und für einen Moment standen sie beide in kompletter Dunkelheit.
    
    Er stellte sich vor, dass sie sich auf ihn stürzen würde, vielleicht mit einem Tritt in die Kniekehle aus dem Selbstverteidigungskurs zu Boden bringen würde. Er stellte sich vor, wie sie sich auf ihn werfen würde, bevor er es sich versah, ihn irgendwie fixierte, vielleicht mit Handschellen, die sie ihm schnell umlegte. Wie sie sich auf seine Brust setzen würde, ihr Geschlecht nur wenige Zentimeter von seinem Gesicht entfernt. Er stellte sich vor, wie er sich gegen die Fesseln sträubte, worüber sie aber nur lachte. Denn er mochte eine Uni besucht haben, sie aber die Schule des Lebens, und die hatte sie gelehrt, wie man mit Männern umging, wie man sie überwältigen konnte.
    
    Über ihn gebeugt schaute sie auf ihn herab, und er würde in ihren Augen für einen Moment eine Schönheit entdecken, der sie sich selbst nicht bewusst war. Es wäre vielleicht nur ein Aufblitzen eines Moments, während ihr schaler Atem auf ihn niedersank.
    
    Aber nichts dergleichen geschah. Keine Überraschung, kein sexueller Überfall.
    
    Sie kramte hinter ihm, und seine Augen gewöhnten sich langsam ...
«12...131415...162»