Die Unterwerfung des Innenarchitekten
Datum: 14.07.2024,
Kategorien:
BDSM
Autor: naschmi
... im Dorf. Doch nun war sie in der Stadt, wo die Menschen keine Bretter vor dem Kopf hatten. Sie war nun da, wohin all diejenigen aus der Provinz flohen, wenn sie in der Kleinstadt nicht akzeptiert waren. Sie kannte ein paar Leute, die in die Stadt gezogen waren, weil sie schwul waren und sich nicht immer dafür rechtfertigen wollten.
Sie selbst war in die Stadt gezogen, weil dort die Filme gezeigt wurden, die man im Multiplex ihrer Stadt nie zeigte, von denen sie nur las und die sie sich lediglich als DVD bestellen konnte. Sie wollte auch einmal ins Theater und in die Oper, in ein richtiges Museum. Dafür war sie in die Stadt gekommen. Und in der Stadt lebten halt auch Leute, die gerne zu Dominas gingen. Sie fand das also in Ordnung.
Diese Leute gab es sicherlich auch in der Kleinstadt. Aber sie gingen damit nicht so offen um. Sie fluchten nicht öffentlich in Treppenhäusern. Dass Michael sein Geständnis peinlich war, empfand sie damit auf der anderen Seite fast schon als schade. Es war doch seine Sache, da konnte er auch dazu stehen!
Aber so kosmopolitisch, wie Alina gedacht hatte, war die Stadt dann doch wohl nicht.
So borniert jedenfalls wollte Alina nicht sein. Sie wollte offen und tolerant sein. Sie wollte im Café sitzen, wo Schwule offen Händchen halten konnte, wo sie sich küssen konnten. Sie wollte mit einem schwulen Freund im Starbucks sitzen und die vorbeilaufenden Männer auschecken. Das musste doch witzig sein! In Filmen war es das jedenfalls.
Sie ...
... wollte verstehen. Sie wollte neugierig sein. Sie wollte keine Vorurteile haben. Selbst zu Sado-Maso nicht.
Wenn ihr jemand sanft ins Ohrläppchen biss beim Liebesspiel, das mochte sie durchaus. Wenn ein Mann ihr Ohrläppchen zwischen seine Zähne nahm und ein wenig zudrückte. Sie mochte es, ihre Fingernägel über den nackten Rücken eines Mannes fahren zu lassen. Ihr letzter Freund hatte immer eine Gänsehaut bekommen, wenn sie das tat, und er hatte dann immer besonders intensiv gestöhnt. Einmal hatte ihr ein anderer Exfreund die Augen verbunden, und sie dann überall gestreichelt und mit Küssen verwöhnt. Das war geil gewesen, weil sie nie wusste, was als Nächstes kam. Sie hatte ihm in diesem Augenblick vertraut, und es schön gefunden, dass sie das konnte. Ein anderes Mal hatte sie die Hände ihres Freundes mit einem Tuch hinter seinem Rücken gefesselt. Und dann hatte sie ihn geneckt, hatte ihm erlaubt, sie zu küssen, und wenn er zu wild wurde, hatte sie sich einfach zurückgelehnt, und er konnte sie nicht mehr erreichen. Er hatte sie angebettelt. Natürlich nur spielerisch. Sie hatte genossen, dass sie das Sagen hatte, dass sie mit ihm spielen konnte und er ihr ausgeliefert war.
Aber das war alles kein Sado-Maso. Das waren harmlose Spielereien. Peitschen und Handschellen und Keller mit Folterwerkzeugen waren ganz andere Kaliber. Das hatte nichts mit dem zu tun, was sie so gemacht hatte.
Vom Ohrläppchenbeißen zu Peitschenhieben im Lederkorsett war es ein weiter Weg. Zu weit für ...