1. Die Unterwerfung des Innenarchitekten


    Datum: 14.07.2024, Kategorien: BDSM Autor: naschmi

    ... sie.
    
    Kapitel 6 Vorbereitungszeit
    
    „Zu dir oder zu mir?“
    
    Michael fragte sich, ob Alina die Anspielung bewusst war, die sie da gerade gemacht hatte.
    
    Michael war davon ausgegangen, dass es in ihrer Wohnung stattfinden würde. Aber er hatte auch nichts dagegen, es bei sich zu machen. Er hatte seine Wohnung gerade neu eingerichtet, hatte einen großen Esstisch aus rustikalen Schiffplanken gekauft, der richtig teuer gewesen war. Der Designer hatte ihm sogar den Namen des Schiffs genannt, von dem es stammte und das jahrelang im karibischen Meer gefahren sein sollte. Passend dazu sechs antike Stühle, die er aus Portugal hatte importieren lassen. Ebenfalls sündhaft teuer. Der Rest des Zimmers (Wände, Decke, Fliesen, Teppich) war komplett in dem gehalten, was seine Putzfrau „weiß“ nannte.
    
    „Weiß? Weiß nennen Sie das? Das ist doch nicht weiß!“, hatte er sich echauffiert, als sie das Ensemble zum ersten Mal gesehen hatte und nicht in Ehrfurcht erstarrt war. Michael hatte sich so auf ein ehrliches Feedback, also ein überschwängliches Lob gefreut. Er hatte wochenlang nach der perfekten Kombination gesucht.
    
    „Ist das nicht weiß? Was dann?“
    
    „Das ist Elfenbein!“
    
    „Elfenbein? Wie der Zahn vom Elefanten?“
    
    Michael war ernüchtert. „Genau. Wie der Zahn vom Elefanten. Oder wie Perlen vor die Säue!“
    
    Seine Putzfrau wusste das alles immer noch nicht zu schätzen. Sie zeigte auf den ebenfalls elfenbeinfarbenen Teppich, der von glücklichen Kindern in Pakistan in einer ...
    ... Manufaktur handgeknüpft worden war, wie ihm ein Zertifikat versicherte, und meinte:
    
    „Wenn Sie mit Ihren Schuhen darüber laufen, ist der nicht lange elefantenweiß.“
    
    „Machen Sie sich darüber mal keine Sorgen!“
    
    Michael hatte noch nie an diesem Tisch gegessen. Er selbst kochte nicht, aß außerhalb oder ließ sich von allen Lieferservices der Umgebung sein Essen bringen. Er schmierte sich manchmal ein Butterbrot mit Käse oder Wurst, aber das aß er in seiner sündhaft teuren Küche.
    
    Er hatte also noch keine Gelegenheit gehabt, sein Esszimmer irgendwem zu zeigen. Eigentlich hatte er nicht so viele Freunde. Schon gar nicht solche, die man zum Essen einlud oder solche, die seinen Geschmack zu schätzen gewusst hätten. Und selbst wenn er solche Freunde gehabt hätte und sie ein Seminar belegt hätten, um zu erkennen, was er da gezaubert hatte, dann hätte er für sie nicht kochen können. Weil er das einfach nicht kochen konnte.
    
    Er war kein Eremit und nicht unbedingt ein Einzelgänger, aber nachdem er seinen dreißigsten Geburtstag gefeiert hatte, war ihm bewusst geworden, dass er langsam zu alt war für Nächte in Clubs und Saufereien. Dazu kam, dass seine Freunde einer nach dem anderen Familien gegründet hatten, heirateten, Väter wurden. Die Saufkumpane waren ihm abhandengekommen. Neue wollte er sich keine suchen, und so hatte er den Entschluss gefasst, sich auf seine Karriere zu konzentrieren. Also arbeitete auch er mehr. Wobei Arbeit bei ihm eben darin bestand, sich im Internet über die ...
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