1. Die Unterwerfung des Innenarchitekten


    Datum: 14.07.2024, Kategorien: BDSM Autor: naschmi

    ... neuesten Trends in der Ausstattung von Räumen zu informieren. Das war das A und O in seinem Gewerbe. Man musste wissen, was gerade in war und welche neuen Entwicklungen es gab. So vergingen schon mal ein paar Tage, in denen er sich mit nichts anderem beschäftigte als ultraflachen Membran-Lautsprechern, die man unsichtbar in den Wänden versenken konnte. Und dann vergingen noch einmal Tage damit, diese mit Soundbars zu vergleichen. Um wirklich kompetent zu sein in diesen Dingen, musste er natürlich Erfahrungen aus erster Hand sammeln. Also ging auch schon mal ein Nachmittag beim Hi-Fi-Spezialisten drauf, um sich beraten zu lassen, und ein weiterer, wenn die Boxen dann in seine Wohnung eingebaut wurden. Michael hatte nicht das Gefühl, seine Zeit zu vertrödeln. Er kam allein ganz gut zurecht. Das bezog sich nicht nur auf seine Freunde, sondern auch auf Freundinnen und Beziehungen. Sie waren ihm einfach zu kompliziert geworden. Viele Frauen in seinem Alter hatten bereits so schrecklich konkrete Vorstellungen vom Leben, vom beruflichen Erfolg und von der Familie. Die Frauen waren nicht mehr so locker wie mit Anfang zwanzig. Sie entschlossen sich nicht mehr spontan, mit ihm eine Weltreise zu machen. Stattdessen hatten sie ausgearbeitete Pläne in der Tasche, bis wann sie was erreicht haben wollten, damit sie das nächste Ziel in Angriff nehmen konnten. Und wenn sie ihn aufforderten, seine Pläne für das Leben zu benennen, dann fühlte er sich jedes Mal hilflos. Denn er hatte einfach ...
    ... keine konkreten Pläne. Klar wäre es schön, wenn er erfolgreich wäre. Aber das konnte er ja schlecht sagen. Laut der Biographie, die er anderen erzählte, leitete er ja schon eine erfolgreiche Agentur. Aber Frauen reichte das nicht mehr. Heutzutage war es nicht genug, Carpe Diem als Lebensmotto zu formulieren. Man musste als Frau drei Kinder wollen und gleichzeitig die Karriere managen. Und die passenden Männer mussten auch schrecklich erfolgreich sein.
    
    Auch in sexuellen Belangen stand er nicht unter Druck. Er hatte das Internet, zwei gesunde Hände, und wenn er mal so richtig viel Verlangen hatte, dann ging er zu einer Prostituierten. Oft war das noch nicht vorgekommen, aber er hatte es ein paarmal versucht. Andern gegenüber würde er das allerdings vehement abstreiten. Darauf gekommen war er nach der Lektüre eines Zeitungsartikels, in der es um Zwangsprostitution ging. Hängen geblieben war bei ihm, wie viele Männer gemäß der Statistiken einer Frauenrechtlerin diese Dienste in Anspruch nahmen: Jeder dritte Mann, hatte er gelesen! Da kam er sich fast als Versager vor, dass er in dieser Hinsicht keine Erfahrung hatte. Also war er mal zu eines der besseren Bordelle in der nächsten Stadt gefahren. Es war ungewohnt, vor allem der Gedanke, dass man es mit einer Frau trieb, die das alles nur für Geld tat und für ihn nichts übrig hatte. Aber wenn er ehrlich war, hatte er als reicher Sohn einer Bau-Dynastie auch schon Frauen in der Disko aufgegabelt, die auch nichts anderes von ihm ...
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