1. Die Unterwerfung des Innenarchitekten


    Datum: 14.07.2024, Kategorien: BDSM Autor: naschmi

    ... konnte er vollkommen nachvollziehen, Alina seine Begründung hingegen nicht:
    
    „Ich könnte auch nicht für andere Leute arbeiten! Man muss einfach sein eigener Chef sein. Wenn man mal keinen Bock hat zu arbeiten, dann muss man auch mal zuhause bleiben können. Dafür muss man selbstständig sein! Dann kann man das!“
    
    Alina kannte ein paar Leute, die selbständig waren, und die arbeiteten weitaus härter, länger und für weniger Lohn als viele Angestellte. Aber Michael verstand unter Selbständigkeit eben etwas Anderes.
    
    Dabei war er kein Idiot und kein Macho. Er stimmte ihr zu, dass Frauen heutzutage arbeiten und Karrieren haben wollten. Er war einsichtig, wenn sie ihm ihre Argumente nannte. Er lebte nur eben ein wenig hinterm Berg, was das wahre Leben betraf.
    
    + + +
    
    Ironischer Weise dachte Michael ähnlich über Alina. Ziemlich schnell spürte er das latente Minderwertigkeitsgefühl, das an ihr nagte, weil sie eben aus einer Kleinstadt kam und sich dem Großstadtleben unterlegen fühlte. Dabei hatte er Schwierigkeiten, die Vorzüge einer großen Stadt zu anzuerkennen. Die Leute waren unhöflicher zueinander, alles war schmutziger, egoistischer und komplizierter.
    
    Natürlich gab es Museen und eine Oper, aber wer ging schon dahin? Oder in den Zoo? Brauchte man auf dem Land ja auch nicht, da gab es genug Tiere. Man musste nicht mal Eintritt bezahlen.
    
    Er mochte Alinas Entdeckerdrang und die vielen Fragen, die sie stellte. Das hatte etwas, und da war diese Entschlossenheit, etwas ...
    ... aus sich zu machen. Aber sie war noch am Anfang ihres Studiums, und da waren ihre Vorstellungen noch vage. Sie schien noch offen sein, sprach noch nicht von Kindern oder Ehe. Den ganzen Abend schien das nicht für sie zu existieren. Er mochte das. Sie waren sich in der Beziehung ähnlich.
    
    Und sie sah süß aus. Etwas kleiner, natürlich blond, nicht so aufgetakelt wie viele Frauen in seinen Kreisen. Auch das mochte er.
    
    Schließlich ging es um Alinas Lebensunterhalt. Sie wollte kellnern, um zu Geld zu kommen, weil das Studenten eben machten. Sie konnte sich aber auch vorstellen, irgendwas in der Buchhaltung zu machen. Sie hatte das ja alles gelernt.
    
    Obwohl Michael sich mit dem Wein zurückgehalten hatte, weil er sich nicht noch einen Fauxpas leisten wollte und der Merlot ihm sowieso nicht so gut schmeckte, war es dann wohl doch der Alkohol, der seine Zunge so weit lockerte, ihr den Vorschlag zu machen, der den ganzen Abend schon in seinem Kopf herum gespukt war.
    
    „Wie wäre es, wenn du meine Domina wirst?“
    
    Für ein paar Sekunden war es still, und Michael dämmerte, was er da gerade vorgeschlagen hatte.
    
    Es wurde ihm verdammt klar, dass da ein weiteres Fettnäpfchen war, in das er mit beiden Beinen reingesprungen war. Aber diese Salami-Sache hatte ihn nicht losgelassen. Sie war das alles schuld gewesen.
    
    „Was?“ Sie prustete laut lachend heraus. „Ich? Du spinnst!“
    
    Michael wurde ziemlich schnell klar, dass das vielleicht nicht die beste Idee gewesen war. Aber er hatte ...
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