Wortklaubereien
Datum: 21.07.2024,
Kategorien:
1 auf 1,
Autor: Marvin
... handeln müsste, wenn er von solchen moralischen Bedenken geplagt sei. Dann empfahl sie ihm, das Geld wenigstens an eine gemeinnützige Organisation zu spenden, wenn er es schon unbedingt loswerden wolle.
"Naja, was heißt schon
. Ich habe halt das Gefühl es mir erschlichen zu haben. Immerhin kannten wir uns ja wirklich nicht, er hatte ja recht." "Ich habe ja auch nie gesagt, dass wir uns kennen." Warf Lisa schmunzelnd ein. Gunnar bestätigte dies lachend "Aber meine Variante war ja auch gelogen, da hast du wohl recht."
Gunnar grübelte kurz und sagte dann: "Stimmt. Obwohl . . ." er machte eine Kunstpause und Lisa antwortete: Ich ahne, worauf du hinaus willst, aber das musst du schon selbst aussprechen!"
"Streng grammatikalisch war
natürlich gelogen. Aber das hätte ja bedeutet, dass wir gerade in dem Augenblick, also in der Straßenbahn, Geschlechtsverkehr hatten. Umgangssprachlich, also etwas weniger streng, bedeutet es ja vor allem, dass wir irgendwann miteinander Sex haben. Nicht vor ehr langer Zeit und nicht in ferner Zukunft. Wenn ich sage, ich spiele Fußball, muss das ja auch nicht in dem Moment passieren, sondern beschreibt eher eine Art immer mal wieder stattfindendes Ereignis."
Er fuhr fort: "Andererseits stimmt es ja nicht einmal in diesem übertragenden Sinn."
Lisa schaute ihn gespannt an. Sie war nicht doof und ahnte natürlich, worauf dieser Gedankengang hinaus lief. Kurz überlegte sie, ihn mit der Überlegung aus dem Konzept zu bringen, dass
ja ...
... auch gar nicht zwangsläufig ein
beinhalten musste, ließ ihn aber erst einmal noch schmoren und nach den richtigen Worten suchen.
Als Gunnar aber nicht so recht weiter kam, warf sie aber doch ein: "Und dir wäre es lieber, nicht mit dieser Lüge leben zu müssen?"
"Naja, irgendwie schon. Aber spenden ist vielleicht ein vernünftiger Kompromiss". Er schaute Lisa tief in die Augen. Als er gerade die Stimme zum nächsten Satz erheben wollte, reichte es Lisa. Bevor noch auf dumme Gedanken konnte, beugte sie sich etwas nach vorn und erwiderte den Blick: "Mir fällt eigentlich nur eine gute Lösung ein, wie aus der vermeintlichen Lüge eine Wahrheit wird." Dieses Mal war es an Lisa, eine Kunstpause einzulegen, bevor sie sagte: "Zu dir oder zu mir?"
Gunnar war offensichtlich ziemlich perplex. Erst nach einer Weile fing er sich und fing an zu lachen. Danach ging alles ziemlich schnell: sie tranken aus, er zahlte und sie machten sich auf den Weg zu seiner Wohnung. Kurz nachdem die Wohnungstür hinter Lisa zugefallen war, nahm Gunnar sie fest in die Arme und küsste sie sehr sanft und zärtlich. Er hatte wohl das Gefühl, dass eine Pause in dieser Situation den ganzen Zauber hätte zerstören können, Aber er wollte auch nicht über Lisa herfallen, so war er einfach nicht.
Da war Lisa schon etwas forscher. Sie erwiderte den Kuss nicht nur, sondern forderte auch intensiv seine Zunge ein, spielte mit ihr und griff an Gunnars Haupthaar, um seinen Kopf keineswegs entwischen zu lassen. Sie ...