1. Maxi 8


    Datum: 24.07.2024, Kategorien: Kunst, Autor: Anonym

    ... immer noch da.
    
    Aber er konnte mich jetzt so einfach mit einer Hand in der Luft herumdrehen.
    
    Auf einem Finger.
    
    Er gab mir einen kleinen Stoß mit der Hand und ich flog nach oben.
    
    Ich konnte unser Haus von oben sehen, ganz klein.
    
    Ich ruderte verzweifelt mit den Armen. Dann merkte ich, dass ich mit meinen Händen den Flug steuern konnte. Wie beim Schwimmen und tauchen. Plötzlich konnte ich nach links, nach rechts, nach oben und nach unten steuern. Ich drehte Kreise und sah dann das Meer.
    
    Ich flog darauf zu. Über die Wellen. Das war herrlich. Ich war ein Vogel.
    
    Dann merkte ich plötzlich, dass ich nicht mehr weiter nach oben kam.
    
    Es ging nur noch abwärts. Irgendwas zog mich nach unten.
    
    Ich bekam es mit der Angst zu tun und versuchte schnell wieder an Land zu kommen.
    
    Dann sah ich endlich das Haus und den Fritze und ich landete in seinen Armen.
    
    war es ein schöner Flug, Maxi?
    
    Oh schön! Aber ich bin dann fast ins Meer gestürzt.
    
    Jetzt bin ich aber wieder da. Ich fliege dann gleich noch mal raus, ja Fritze?
    
    Kommst du dann auch mit?
    
    Du bist fast abgestürzt?
    
    Ja, aber es war nicht so schlimm, ich bin ja wieder gut herunter gekommen
    
    Du bist zu viel schwer, um so weit zu fliegen, Maxi sagte der Fritze besorgt.
    
    Ich bin zu schwer? Zu fett?
    
    Nein, Maxi, du schleppst zuviel Ballast mit dir herum, der dich am Fliegen hindert
    
    Was meinst du mit dem Ballast, Fritze?
    
    Friedrich zeigte nach unten an mir.
    
    Na sieh doch mal hin!
    
    Wozu ...
    ... brauchst du eigentlich diesen schweren Sack da an deinem linken Bein?
    
    da ist meine Mutti drin, die ist gestorben, damit ich lebe.
    
    Meiner Mutti muss ich doch aber zeigen, was ich so mache und wie es mir geht!
    
    Das ist lieb von dir, Maxi, aber ich glaube, sie sieht dir lieber von unten dabei zu.
    
    In dem Sack fühlt sie sich ganz bestimmt nicht wohl, das hat sie mir gesagt.
    
    Gut. Ich lasse sie jetzt unten auf der Erde.
    
    Entschuldige Mutti! Tschüsschen Mutti, machs gut! Darf ich weiter fliegen?
    
    Es war alles so leicht. Meine Mutter verschwand zufrieden lächelnd in der Erde.
    
    Endlich konnte sie mal ausschlafen.
    
    Ich fand es gut so.
    
    Das hast du gut gemacht, Maxi. Aber was ist in der Kiste da an deinem rechten Bein?
    
    Das ist mein Papa. Der bleibt immer bei mir!
    
    Das ist aber gar nicht nett von dir, Maxi!
    
    Dein Papa war so lange eingesperrt im Gefängnis.
    
    Und jetzt sperrst du ihn in der Kiste ein!
    
    Dein Papa will doch endlich seine Freiheit haben.
    
    Der will die Welt sehen, verstehst du das nicht?
    
    Meinst du, Fritze? Klar verstehe ich das! Ach Papa! Komm raus!
    
    Und mein Papa stieg in den LKW, der ihn überfahren hatte, schmiss den Fahrer raus und winkte mir noch einmal fröhlich zum Abschied zu.
    
    Machs gut, meine kleine Maxi, Alles Gute für dich.
    
    Du bist eine wunderschöne liebe kleine Frau!
    
    Tschüsschen Papa, besuch mich bald mal wieder, ja!
    
    Der Fritze winkte auch und dann waren wir plötzlich ganz alleine.
    
    Und ich fühlte mich auf einmal so ...