1. Die Insel


    Datum: 30.07.2024, Kategorien: Schamsituation Autor: romanowsky

    Peter schreckte aus seiner Koje hoch. Irgend etwas hatte ihn geweckt, ein Geräusch, das absolut nicht hierher gehörte. Dann wieder. Das waren Schüsse!
    
    Schüsse auf einem Kreuzfahrtschiff? Da stimmte etwas nicht, da lief irgend etwas furchtbar schief. Peter sprang aus seiner Koje und zog sich sein weißes Hemd an, das er vor dem Zubettgehen für den nächsten Tag bereitgelegt hatte. Schnell schlüpfte er in seine dunkle Baumwollhose, die Bestandteil seiner Arbeitskleidung als Steward auf der Costa del Sol war.
    
    Er öffnete die Kabinentür und spähte in den Gang. Nichts Verdächtiges, alles ruhig. Auf Socken schlich er den Flur entlang zum nächsten Aufgang zum Oberdeck. Das Schott stand offen. Er spähte hinaus. Dann sah er sie. Mehrere dunkelhäutige, bis an die Zähne bewaffnete Männer huschten über das Oberdeck. Ein weiterer kletterte gerade über die Reling. Weiter vorn auf dem Deck lag etwas, ein Mensch, ein Mitarbeiter der Costa del Sol, wie er unschwer an dessen Kleidung erkennen konnte. Offensichtlich hatten die Eindringlinge ihn niedergeschossen.
    
    Peter lief es trotz der tropischen Temperaturen eiskalt den Rücken hinunter. Das war ein Piratenüberfall! Am Horn von Afrika, vor der Küste Somalias kam so etwas ja öfters vor, aber hier, mitten im Indischen Ozean? Peter war sich bezüglich ihres Standortes nicht ganz sicher, aber sie mussten etwas südlich der Malediven sein. Soweit hatte sich dieses Räuberpack noch nie hinausgewagt.
    
    Peter musste sich verstecken. Auf gar ...
    ... keinen Fall wollte er diesen Banditen in die Hände fallen. Im Schatten der Decksaufbauten schlich er nach achtern. An einem der Rettungsboote war die Persenning nicht richtig festgezurrt.
    
    Das war es, er würde sich in dem Rettungsboot verstecken. Das Boot war etwa 2 1/2 Meter über dem Promenadendeck aufgehängt. Um da hineinzuklettern musste er auf die Reling steigen und sich dann mit einem Klimmzug ins Boot hinaufzuschwingen. Er versuchte so lautlos wie möglich in das Boot, unter die Plane zu schlüpfen.
    
    Geschafft. Offensichtlich hatte keiner der Piraten etwas bemerkt. Unter der Abdeckung war es stockdunkel. Er konnte die Hand nicht vor Augen sehen. Als sich sein Atem etwas beruhigt hatte, hatte er das Gefühl, dass er nicht alleine in dem Rettungsboot war. Er bildete sich ein, jemanden atmen zu hören.
    
    Peter lauschte.
    
    Nichts.
    
    Doch, da, ganz deutlich, jemand bemühte sich offensichtlich besonders leise zu sein, aber da war jemand, daran bestand kein Zweifel.
    
    Peter kramte sein Feuerzeug aus seiner Hosentasche. Vorsichtig hob er die linke Hand zwischen seine Augen und das Feuerzeug, um nicht selbst geblendet zu werden, wenn er die Flamme entzündete.
    
    Zipp, Zipp, ein kleines Flämmchen flackerte auf und Peter sah ein Gesicht. Nein zwei, da noch eines. Drei völlig verstörte Frauen blickten in die Flamme.
    
    „Psssst, ganz ruhig, ich tue ihnen nicht“, versuchte er die verängstigten Frauen zu beruhigen.
    
    Die Flamme erlosch und die Vier saßen wieder in vollkommener ...
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