1. Cuisine Internationale Episode 01


    Datum: 13.08.2019, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: byarne54

    ... leicht zäher Teig entsteht. Den lassen wir dann 15 Minuten stehen.
    
    Wenn das Salzwasser kocht, füllen wir einen Schöpflöffel von dem Teig in den Spätzlehobel und reiben die Spätzle langsam hinein. Langsam deswegen, damit sie länger werden, denn Knöpfle brauchen wir keine. Wenn die Spätzle aufgekocht haben, mit einem kleinen Sieb aus dem Topf rausholen und in einer Schüssel mit kalten Wasser abschrecken. So geht das, bis der ganze Teig aufgebraucht ist. Dann die Spätzle in eine Schüssel geben und weiter geht es.
    
    Eine große Auflaufform ausbuttern und eine Schicht Spätzle darin verteilen. Ich habe zweimal Hartkäse gerieben, einmal Emmentaler und einmal Bergkäse, wegen des intensiveren Geschmackes. Auf die Spätzle nun eine Schicht Käse, dann Spätzle, wieder Käse, bis alles aufgebraucht ist. Ab in den vorgeheizten Ofen damit und für 30 Minuten bei 175 Grad backen. Inzwischen machen wir einen gemischten Salat aus Feldsalat, Battsalatherzen und halbierten Kirschtomaten mit einem Essig/Öl und Knoblauchdressing. Und jetzt zu den Röstzwiebeln. Hast du einen Wok zuhause?"
    
    Margareta schaut mich fragend an und nickt.
    
    "Gut, denn im Wok gehen sie am schnellsten. Zwiebeln schälen, halbieren und in Ringe schneiden. Dann in Mehl wälzen und leicht pfeffern und salzen. Butter in den Wok geben und die Zwiebeln kross und braun backen. Das dauert keine 5 Minuten.
    
    Die Spätzle im Kar mit dem Käse gut durchmischen, ein wenig pfeffern und heiß servieren."
    
    *
    
    Margareta ist ...
    ... perplex.
    
    "Das ist alles? Ist ja gar nicht schwer."
    
    "Sag ich auch. Und jetzt gehen wir essen, meine Hübsche."
    
    "Stopp, nicht so schnell. Wie macht ihr im Lokal die einzelnen Portionen?"
    
    "Auch ganz einfach. Spätzle werden jeden Morgen frisch gemacht. Eine Zwiebel halbieren, in dünne Streifen schneiden und in der Pfanne braun werden lassen. Spätzle dazu, anbräunen und salzen und pfeffern. Käse dazu und leicht abschmelzen lassen, dann etwas flüssige Sahne beifügen und alles gut braun werden lassen. Finito. Die meiste Arbeit ist das Spätzlemachen."
    
    "Super und jetzt Guten Appetit."
    
    Wir sitzen uns gegenüber und lassen es uns schmecken. Auf einmal spüre ich einen Fuß in meinem Schritt. Margareta grinst mich an.
    
    "Mal kucken, wie sich mein Nachtisch entwickelt."
    
    "Herzerl, du überraschst mich immer wieder. Eine erfolgreiche Geschäftsfrau, mit einem Großbauern verheiratet und schmutzige Vorstellungen wie ein Teenie."
    
    "Mein Mann, der Arsch, hat nur noch meine Buchhalterin im Kopf. Hanni, du kennst sie auch, oder?"
    
    "Die? Echt? Ach du lieber Himmel, die kann dir doch in keiner Beziehung das Wasser reichen, das dürre Krischperl."
    
    "Hans ist das anderer Meinung."
    
    "Mir wurscht. Ich steh auf dich und zwar voll und ganz."
    
    "Das hast du lieb gesagt. Übrigens, du kennst doch Claudia, nicht wahr?"
    
    "Welche? Es gibt hier mehrere."
    
    "Na, die von der Bäckerei da drüben."
    
    Ich beginne schallend zu lachen.
    
    "Was, die Dorfbeschallungsanlage? Der 200.000 Watt Lautsprecher? ...
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