1. Auf der guten Seite der Grenze


    Datum: 31.08.2019, Kategorien: Erotische Verbindungen, Autor: byDingo666

    ... die Beute zu entwischen drohte. Er bezwang sich und ließ seine Arme sinken.
    
    „Gut. Dann du zuerst. Ich komme in einer Minute nach, ja?"
    
    „Okay." Sie küsste ihn rasch und wandte sich zur Tür.
    
    „Moment." Er legte ihr die Hand auf den Arm. „Spaziergang? Nach dem Mittagessen?"
    
    Sie überlegte.
    
    „Gut."
    
    Das Lächeln, mit dem sie hinaus schwebte, reichte aus, um ihn die komplette folgende Unterrichtseinheit von innen her zu wärmen.
    
    ***
    
    Der Waldweg schlängelte sich in regellosen Kehren den Hügel empor. Kathrin packte einen Ast und zog sich über einen Baumstumpf. Sie war froh, dass ihr Magen nicht mehr von den leckeren Knödeln akzeptiert hatte. Die Mittagspause war nicht allzu lang, und sie wollte sich nicht beschwert fühlen, sondern leicht, beschwingt, und lebendig.
    
    Hinter ihr stapfte Alex. Sie hörte seine schwereren Tritte auf dem Laub und nahm seine Präsenz wahr. Sie lächelte versonnen. Wer hätte gedacht, dass ihre erste Weiterbildung im neuen Job in so eine Richtung führen würde? Sie konnte seinen harten Mund immer noch spüren, wenn sie sich mit der Zunge über die Lippen fuhr.
    
    Wortlos erklommen sie die Höhe. Von Kathrin aus hätte das ruhig so weitergehen können, als stilles, gemeinsames Erlebnis. Doch schon nach wenigen Minuten erreichten sie den höchsten Punkt des Hügelchens. Hier erstreckte sich eine frisch gerodete Fichtenschonung. Baumstämme waren zu Stapeln aufgeschichtet, zwischen den Wurzeln blühten aufgeschossenes Unkraut und junge Triebe. Von ...
    ... irgendwo her ertönte das Hämmern eines Spechts.
    
    Sie blieb stehen und nahm die Ruhe des Waldes in sich auf. Alex trat hinter sie und legte die Hände auf ihre Schultern. Sie spürte die Frage darin.
    
    Sollte sie?
    
    Ach, zum Teufel!
    
    Mit einem Seufzen lehnte sie sich gegen ihn und genoss die Stärke und Stabilität, die er ausstrahlte. Er strich an ihren Armen hinab und verschränkte die Hände vor ihrem Bauch. Sie fühlte sich geborgen und behütet. Als er sie auf die Haare küsste, da legte sie den Kopf zur Seite und erzitterte jedes Mal, wenn seine Lippen sie hinter dem Ohr oder am Hals berührten. Dennoch verhinderte die Stimmung zwischen ihnen das Abgleiten in eine neue, wilde Knutscherei. Es gab Wichtigeres zu klären, das spürten sie beide.
    
    „Also? Wie soll es nun weiter gehen?", stellte er die entscheidende Frage, ein warmer Hauch an ihrem Ohrläppchen.
    
    „Ich habe keine Ahnung." Sie seufzte tief und schubberte sich an seiner Brust.
    
    „Bleibt es dabei? Nur Freunde? Kein Betrug?"
    
    „Denke schon." Sie wollte nicht darüber nachdenken. Nur spüren, nur sein. Ein zweiter Seufzer.
    
    „Dann sollten wir klären, wo der Betrug beginnt", sagte er und knabberte an ihrer Schulter. Sie kicherte nervös.
    
    „Küssen ist kein Betrug, soweit waren wir schon, ja?"
    
    „Ja." Sie horchte den Worten nach. Stimmte das? Vermutlich.
    
    „Umarmen anscheinend auch." Er drückte sie fester an sich. „Was ist denn zum Beispiel damit?"
    
    Seine rechte Hand löste sich von ihrer Mitte und strich in Zeitlupe ...
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