Ein dumpfes Gefühl
Datum: 02.09.2019,
Kategorien:
Verführung
Autor: Eva
... leichte Kreislaufprobleme. Zehn Minuten Ruhe, dann ging es wieder, aber ich musste was essen und trinken, hatte aber nichts mehr im Haus. Also anziehen und ab nach nebenan in die Kneipe. Ich nahm das erstbeste, was ich zum Anziehen fand, Mini mit Shirt mussten reichen, wollte ja zur keiner Modenschau. So fand ich mich dann auch Minuten später nebenan wieder, bekam sogar einen Tisch und die Speisekarte, bestellte direkt ein Wasser und ein Kölsch. Das Wasser trank ich direkt in einem Ruck leer, merkte dass ich es gebraucht hatte. Dann kam der Wirt, um meine Essensbestellung aufzunehmen. Er war ein Wirt, wie man es sich vorstellt. Bier auch, Vollbart mit Lederschürze und wortkarg. Ich bestellte ein Wiener Schnitzel mit Pommes, nicht originell, aber ich mochte es und hatte Heißhunger darauf.
Erst jetzt konnte ich mich umsehen. An der Theke die üblichen Klübchen, die knobelten, oder unterhielten, an zwei Tischen jeweils Pärchen, älteres Couleur, aber nett und sympathisch auf den ersten Blick. Sonst war um die Uhrzeit wohl nie viel los, aber es war gemütlich, original, und mit Originalfotos von bekannten Kölner Karnevalisten bestückt, alle unterschrieben.
Dann kam das Essen. Ein Wiener Schnitzel, das an beiden Enden des Tellers überhing, dazu ein Wahnsinnsportion Pommes, dazu ein Schüsselchen mit selbstgemachter Mayonnaise, dazu einen Teller Salat. Es sah und roch göttlich gut aus und schmeckt auch so. Wann hatte ich so eine Portion schon mal gehabt? Ich konnte mich nicht ...
... daran erinnern.
So richtig wohl fühlte ich mich, vor allem als die Mamsell, die Frau des Wortes, sich zu mir setzte. Sie war von Natur aus neugierig, wie das wohl jede Wirtin ist, aber es machte mir nichts aus, denn ich fand sie nett. So erzählte ich ihr auch, das ich hier eingezogen war, und kurze Zeit später wusste es die ganze Kneipe, denn sie sprach nicht gerade leise. Mir machte es nicht aus, als sie aufstand, aber sofort wieder kam, mit zwei Korngläsern in der Hand.
Ich trank sonst nie die "Kurzen", denn davon bekam ich einen dicken Kopf, was ich erst zweimal gemacht hatte, aber einen nach dem Essen konnte ich wohl vertragen. Nach und nach kamen auch die anderen Gäste zu mir, begrüßten mich als neue Nachbarin. Zwei von den "Kurzen" trank ich noch, beließ es dann aber bei Kölsch. Es wurde ein netter Abend, aber ich war froh, das ich später in meinem Bett lag.
Am Morgen hatte ich keinen dicken Kopf, fühlte mich wohl und ging nach dem Duschen einkaufen. Der Kühlschrank wollte gefüllt werden, und ich machte die ersten Erfahrungen wo ich was kaufen musste. Auch einen Fischladen gab es und ich kaufte eine Scholle, die ich Mittags braten wollte. Es tat gut, neue Leute kennen zu lernen, würde von allen nett bedient. Vollbeladen ging es nach Hause, wo mir Jens, einer der beiden Studenten, die ich auch gestern in der Kneipe kennen lernte, begegnete und mir direkt anbot, mir beim tragen zu helfen. Ich war dankbar dafür, denn das Treppenhaus war denkbar schmal.
Er trug mir ...