Die letzten Stunden auf Erden
Datum: 07.09.2019,
Kategorien:
Inzest / Tabu
Autor: byswriter
... hatten sie vor den Bildschirmen gesessen und auf positive Nachrichten gehofft, doch alles Beten und Flehen war umsonst gewesen, es würde keine Rettung geben. Die Erde würde schon bald nicht mehr existieren, und damit mussten die Familienmitglieder klarkommen. Jutta Müller, die 43-jährige Hausfrau, hatte auf ein gemeinsames letztes Abendessen bestanden, auch wenn die anderen keinen Sinn mehr darin sahen, es sich schön und gemütlich zu machen. Sie würden alle sterben - was brächte das?
Sie hatten lange diskutiert, in welchem Rahmen sie den letzten Moment verbringen wollten. Lars, Juttas 21-jähriger Sohn, hatte vorgeschlagen, mit vielen Menschen dem Tod ins Auge zu sehen. Sich irgendwo in einem Stadion treffen, mit den anderen Trauernden und Ängstlichen zusammenhalten und sich gegenseitig Trost zu spenden. Sich bei den Händen halten und dem Kometen entgegen lächeln. Thomas, sein Vater, unterstützte den Wunsch seiner Frau und schlug das Beisammensein im Kreise der Familie vor. Nur sie Vier in aller Stille und Demut, wie sie auf das Ende warteten. Die 19-jährige Nina hätte sich am liebsten in ihr Zimmer verkrochen, die Bettdecke über den Kopf gezogen und das rasche Ende des Weltuntergangs herbeigesehnt. Sie hasste es, auf den Tod warten zu müssen und letzte Feierlichkeiten oder Abschiede anzugehen. Was sollte das bringen? Sie würden sterben, und es würde keine Rolle spielen, ob sie vorher ein letztes Mal im Familienkreise beisammengesessen hätten oder nicht. ...
... Hoffnungslosigkeit hatte auf ihr Gemüt geschlagen und es hatte Einiges an Überzeugungskraft gekostet, die deprimierte junge Frau aus ihrer Lethargie zu befreien.
Jetzt saßen sie zu viert am Wohnzimmertisch. Thomas hielt eine Bierflasche in der Hand, die er eingehend studierte. Ob dies sein letztes Bier sein würde, bevor er zu existieren aufhörte? Jutta hatte ihre Hände im Schoß gefaltet und ließ ihren Blick durch das Wohnzimmer schweifen. So viele Erinnerungen hingen mit diesen vier Wänden zusammen. Seit Lars geboren wurde, lebten sie in diesem Haus, in dem sie gemeinsam sterben würden. Lars saß mit verschränkten Armen neben seiner Mutter und starrte geradeaus. Nina hatte sich an ihren Vater gelehnt, der seinen freien Arm um seine Tochter gelegt hatte. Sie hatten sich bis gerade unterhalten, hatten in schönen Erinnerungen geschwelgt und darüber philosophiert, welche Zukunftspläne ihnen vorgeschwebt hätten, und was sie nie mehr würden erleben dürfen. Jutta würde nie ein Enkelkind auf ihrem Schoß sitzen haben, die Kinder würden nie einen Beruf ergreifen, nie einen Partner fürs Leben kennen und lieben lernen, nie mit jemandem alt werden können. Thomas würde nie erleben, wie sein Lieblingsfußballverein doch noch einmal die Meisterschaft einfahren würde. Wichtige Dinge und Kleinigkeiten des Lebens spielten keine Rolle mehr, denn es war ausweglos zu Ende und sie wussten es.
Sie ließen sich in ihrer Lethargie treiben, und plötzlich lachte Nina auf und grinste breit. Ihre Mutter wunderte sich ...