1. Der Pheromontransfer Teil 3


    Datum: 05.02.2020, Kategorien: Medien, Autor: Anonym

    ... ein anderer im Institut ist. „Auch gut“ ist sein einziger Kommentar, während er sich wieder dem Syntheseapparat zuwendet.
    
    Ich helfe ihm noch bei einigen Arbeiten, bei denen ich keine Brille brauche und wir fahren um 22 Uhr zu ihm. Er leiht mir ein paar Sachen zum Anziehen und ein paar Schuhe. Zum Glück haben wir fast den gleichen Geschmack in Anziehsachen, so dass es zuhause nicht auffällt, dass ich mit seinen Sachen komme. Ich behaupte gegenüber meiner Mutter, meine Brille sei aus Versehen von Freddie in den 400 Grad heißen Trockenofen gesteckt worden und eingeschmolzen, als ich sie in einer Ruhepause abgelegt hatte. Zum Glück finde ich in einer Schublade noch ein älteres Modell, was nicht ganz so klobig und entstellend aussieht, aber dafür wohl weniger markant.
    
    Nachts komme ich kaum zum Schlafen. Ich bin noch immer so angetörnt von dem Fick mit Jana, ein Jahrhundertfick, würde ich sagen, und das im wahrsten Sinne des Wortes, denn leider wird es wohl der einzige Fick in diesem Jahrhundert gewesen sein, denn mit Jana ist es ja vorbei. Sie war nur scharf auf meine Pheromone, die gar nicht von mir selber stammen, sondern von jemand anderem. Oje, das wird noch bitter für mich, wenn ich sie mit Marcus zusammen turteln sehe, wohl in spätestens zwei Wochen. Dann wird sie mit ihm den gleichen Sex haben, den ich heute mit ihr hatte, aber das regelmäßig. Tja, das hab ich jetzt davon. Ich glaube, das hat überhaupt keinen Sinn mit der Fremdpheromonbedieselei! Es hat alles ...
    ... überhaupt keinen Sinn mit Weibern. Obwohl, es war so schön!!
    
    Um halb vier schlafe ich wenigstens ein und um fünf Uhr klingelt schon der Wecker, und das am Sonntagmorgen. Klar, ich hatte Freddie versprochen, den letzten Arbeitstag mit ihm durchzuziehen. Um sechs Uhr sind wir im Labor und klotzen noch mal richtig rein, so dass ich nicht viel dazu komme, an Jana und gestern zu denken. Jana und ihre Welt sind auf einmal weit weg. „Wird eng heute, Kiste über Kante zu ziehen. Wird alles mit Heißnadel gestrickt, geht nicht anders“ sind seine motivierenden Worte. Ich hatte gestern wahrscheinlich eine Synthese verbockt und die müssen wir heute nachmachen.
    
    Aber es läuft alles glatt. Um 16 Uhr 30 sind wir mit allem durch, mailen Brüderchen die Ergebnisse und fahren zu ihm nach hause. Er hat schon alles parat. Wir machen noch Korrekturlesen. Um Punkt 21 Uhr 43 dann der historische Moment: Ich werde auserwählt den Button „Jetzt versenden“ anzuklicken und die E-Mail mit der fertigen Doktorarbeit an Professor Fleckenfeld zu schicken, damit er sie erst mal eine Woche bebrüten kann, um dann unwesentliche Änderungen vorzuschlagen, die noch in Windeseile umgesetzt werden. Martin gibt noch einen netten Umtrunk aus, mit dem wir das ereignisreiche Wochenende beenden.
    
    Am Montag Morgen wache ich durch die kurze Nacht davor viel zu spät auf und komme fast zu spät zur Schule. Oje, wird Jana mich vor allen zusammenscheißen oder wird sie mich nur böse angucken oder überhaupt nicht beachten? Aus Scham ...
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