1. Die Nachbarn 4 - Kindische Spielchen ...


    Datum: 09.03.2020, Kategorien: Erstes Mal Reif Autor: AlexanderVonHeron

    Wir kippten unser Bier und gingen heim, das heißt fuh­ren, ein jeder getrennt eben. Aber diese Idee, dass meine Frau Tom nackt sehen sollte, ging mir einfach nicht aus dem Kopf. Es war wohl der Hauptgrund, dass ich Sabine nackt sehen wollte, dass ich an solch einen Kuhhandel in dem Sinn gedacht hatte. Ich musste ja fair sein und bleiben โ€“ aber es war einfach ein Zeichen von enormen Übermut oder doch einem Hauch von Wahnsinn.
    
    Daheim schaute ich das Kursbuch durch, was so angeboten wurde und fand einen Vortrag heraus, den ich als durchaus inter­essant einordnete.
    
    Ich tippte schon an der SMS mit den kurzen Details, um was es ging. Dass dies ein Vorwand war, erschien mir vollkommen klar. Aber ich wollte nicht mit der Tür ins Haus fallen โ€“ sie hatte es sich ja vielleicht sogar überlegt, wenn sie die brave Frau war, wie ich sie einschätzen wollte. Oder wie ja auch meine war, vom Prinzip her, es sei denn die erotisch angehauchte Büchse der Pandora wurde geöffnet. Und zumindest ich rüttelte da schon ganz kräftig an dem Schloss โ€“ wie auch immer es zu knacken war, ich hatte aber wohl den Dietrich zur Hand.
    
    »Nimmst du mich โ€ฆ?«, kam als SMS zurück. Ich schmunzelte ob der eindeutigen Zweideutigkeit. Kam da noch eine mit dem klei­nen Wörtchen »mit« - ob ich sie mitnahm also?
    
    »Ja โ€“ aber dann lass uns vorher Abend essen!«
    
    »Wow. Ok. Das ist ja schon gleich wie ein Date!«
    
    »Zu viel nach Date?«
    
    »Nein, dürfte schon die richtige Dosis sein!«
    
    Das was wir uns nicht ...
    ... zutexteten war die berühmte Frage »danach«. Was war denn nach dem Dinner geplant, wenn wir schon nicht in den Kurs gingen, den ich vorge­schlagen hatten. Aber es war ohnehin ein Thema, das nicht die brüllende Zu­stimmung hatte โ€“ irgendetwas über Gefahr und Chance der Asyl­politik. Da konnte man viel reden, rassistisch genauso, aber auch etwas erfinden, falls ich daheim gefragt wurde und nicht gleich zu stottern begann, was denn los war.
    
    Ich führte sie in ein recht gutes Restaurant aus โ€“ mit Sicherheit nicht das beste und teuerste im Ort, denn das wäre wohl aufgefal­len. In der einen oder anderen Richtung hin. Und es wäre wohl auch zuviel für sie gewesen. Wenn man zu sehr mit Geld und dergleichen auf den Busch klopft, werden die anderen Vorteile vielleicht nicht mehr so bedacht.
    
    So orderte ich eine Flasche Wein, ohne sie zu fragen, auf welche Sorte sie denn Gusto hätte. Ihre Mimik zeigte mir ja, dass ich wählen sollte โ€“ zumindest wollte ich es so verstanden haben. Und wenn es darum ging, Entscheidungsfähigkeit zu zeigen, dann war ich auch durchaus der richtige, sagte ich mir zumindest. Zugleich hatte ich den Eindruck, dass sie ganz genau entscheiden konnte und auch wollte, wann sie etwas delegierte. Und sei es eine so banale Entscheidung wie die Wahl des Weines โ€“ rot und fruchtig und so mundend, dass es ihr ein Lächeln auf die Wangen zauberte. Wie entscheidungsfreudig sie in anderen Belangen wäre, malte ich mir zwar ein wenig kühn aus, aber das war einfach nicht spruchreif ...
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