Diarium - Jenseits von Glaube, Liebe, Hoffnung
Datum: 02.04.2020,
Kategorien:
Romantisch
Autor: Hassels
... mir aber bis Sonntagabend die Details nennen, Montagmittag fahre ich mit Sonja auf die Skialm."
Während ich noch überlegte wie ich am Unauffälligsten an Heinz heran komme, fragte Gertrud was ich essen möchte. "Nur eine Kleinigkeit. Würdest Du mich zu Heinz begleiten? Ich kann ihm nur helfen wenn er mir vertraut. Und ihr wart doch immer besonders eng miteinander.", fragte ich um Unterstützung werbend. "Heute sind unsere Neffen da. Aber morgen ruhen sich Inge und Heinz immer vom ersten Weihnachtstag aus, da könnten wir am Nachmittag unangemeldet vorbeischauen." Gertrud wusste um die Gewohnheiten.
Nach kurzer Zeit servierte sie mir ein Steak und gemischten Salat. "Schau nicht so streng. Ich möchte die Gelegenheit nutzen mal nicht fünf Kilo zuzunehmen. Außerdem bin ich noch vom gestrigen Abend gesättigt. Da habe ich ja die doppelte Portion gegessen." Gertrud war in der kurzen Zeit aufgeblüht, bezog Stellung.
Am späten Nachmittag fuhr ich mit ihr zum Hilton. Hier quartierte ich sonst Firmengäste ein, war daher hier gut bekannt. Der noch in der Auslage stehende Kuchen war nicht nach meinem Geschmack, aber der Küchenchef konnte mir einen Eisbecher mit Mascarpone, Früchten, Löffelbiskuits und Sahne fertigen. Auch Gertrud nahm den Eisbecher und einen Cappuccino. Trotz des morgendlichen Ereignis wurde es eine lockere Unterhaltung, erstmals lachte Gertrud bei einer verunglückten Bemerkung von mir. Fast schon fröhlich konnte man die Atmosphäre nennen. An der Rezeption standen ...
... zwei Frauen, redeten mit Händen und Füßen. Ich deutete in ihre Richtung, selbst Gertrud musste bei dem Anblick herzhaft lachen.
Wir mussten so laut in unserem Gelächter gewesen sein, jedenfalls drehte sich eine der Damen zu uns um. Ich blickte in das versteinerte Gesicht von Oksana. Es erinnerte mich an die Weihnachtsfeier. Ich winkte sie heran. "Hallo Oksana! Darf ich Dir meine Schwester Gertrud vorstellen." Gertrud war auch aufgestanden und reichte ihr die Hand. Blitzartig hatte sich Oksanas Gesicht wieder mit Farbe gefüllt, zog sogar ein angedeutetes Lächeln auf. Während die Frauen sich die Hand schüttelten stellte sie uns ihre Schwester Ludmilla vor.
Als wenn sie sich schon seit Urzeiten kennen würden, unterhielten sich Gertrud und Ludmilla blendend, schwammen auf einer Welle. Ich legte meine Hand an Oksanas Rücken, schob sie von den beiden nicht wahrgenommen in einen abgelegenen Bereich. Tief blickte ich in ihre Augen, gab ihr keine Chance auszuweichen. "Die Wahrheit!", sagte ich nur. Oksana wurde unruhig, brachte kein Wort heraus. Ihre Augen bekamen wieder diesen feuchten Glanz.
"Deine Schwester ist eine hübsche Frau.", stammelte sie. "Ich dachte es wäre deine Freundin." Sie hielt inne und wurde rot. Fast schon verschämt sprach sie dann weiter: "Seit neun Monaten fühle ich mich wohl, heute auf dem Friedhof besonders. Und dann! - Ach Scheiße." Jetzt liefen ihre Tränen.
Ich nahm allen Mut zusammen: "Ich habe mich auch in dich verliebt." Dabei nahm ich sie in den ...