1. Der Maler


    Datum: 17.04.2020, Kategorien: Verführung Autor: Wolle69

    ... Bett.
    
    Es dauerte endlos, bis es endlich drei war. Wie ein aufgeregter Vierspänner zerrte es an ihm, endlich zum Nachbarhaus hinüber zu eilen. Doch nein, er wollte cool bleiben, souverän das akademische Viertelstündchen einfordern, das bei Künstlern sicher Standard war. Viertel nach Drei hielt er es nicht mehr aus. Gestriegelt in seiner bestem Jeans und dem Lieblings T-Shirt ging er los, versuchte so lässig wie möglich zu schlendern, doch was ihm wie Zeitlupe erschien wirkte auf unbeteiligte eher wie Zeitraffer. Die Haustür stand bereits offen, er stieg die Treppe hinauf und klopfte artig und wohlerzogen mit brennendem Herzen an. "Komm rein Rolf" vernahm er Veronikas Stimme. Sie lag wieder wie er es schon kannte nackt auf dem Sofa, während ihr Mann mit wilden Bewegungen irgendetwas auf die Leinwand kritzelte.
    
    Er unterbrach kurz, musterte Rolf mit kurzem, abschätzendem Blick, nickte seiner Frau knapp zu und brummelte etwas wie "ja müsste gehen". Dann legte er seine Utensilien beiseite und begrüßte sein Modell. "Du hast noch nie Modell gestanden" wollte er wissen. "Nein". "Na macht nichts. Du musst nicht starr wie eine Statue stehen, damit ich dich abmalen kann. Beweg dich ruhig, inspiriere mich, lass dich von meiner Muse leiten". Dabei warf er Veronika einen verklärten Blick zu. "Und zieh das Blöde T-Shirt aus, wenn ich angezogene Statuen malen wollte, würde ich mir dort eine hinstellen. Ich heiße übrigens Pablo. Und hau rein, ich habe nicht viel Zeit, in einer Stunde ...
    ... muss ich nach Düsseldorf". Rolf zog sein T-Shirt unsicher über den Kopf und stand verloren da. "Komm. Trink erst einmal was. Das macht locker und warm". Veronika reichte ihm ein Glas, wohl mit hochprozentigem, was er weltmännisch mit hartem Blick und größtem Widerwillen auf ex hinunterschüttete. Dabei strich Veronika bewundernd über das, was heute als Sixpack so bewundert wird. Damals gehörte es noch zur Grundausstattung eines jugendlichen Sportlers.
    
    "Sehr schön mein Adonis, wundervoll" entfuhr es ihr anerkennend. "Adonis? - Adonis"!!! Pablo hetzte ganz aufgeregt auf ihn zu. "Mein Schatz, meine Muse das ist genial" sprudelte es aus Pablo hervor. "Adonis und Aphrodite. Das ist göttlich". Seine Augen leuchteten wie im Fiberrausch. Mit zitternden Händen begann er an Rolfs Jeans herumzufingern, brachte aber nichts zustande. "Zieh die verdammte Hose mal aus, die nimmt mir jede Inspiration". Veronika griff ein. Gekonnt mit ruhigen Bewegungen öffnete sie die Knöpfe sicher nicht zum ersten Mal und zog sie herunter. Weil sie recht knapp saß, folgte die Unterhose gleich nach. "Ja, so ist es besser. Leg dich dort aufs Sofa, du weißt schon, so wie gerade und du" dabei schnappte er Rolf bei der Hand, zerrte ihn vor dem Sofa hektisch hin und her, "du stellst dich so davor. Ja so ist es gut" befand er endlich. "Jetzt schau Aphrodite an. Stell dir vor, dort liegt deine Göttin vor dir und nichts auf der Welt begehrst du mehr, als sie zu verführen". "Was heißt hier vorstellen" dachte Rolf. ...
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