Sandstürme - Start in ein neues Leben
Datum: 18.04.2020,
Kategorien:
Romantisch
Autor: Bill Hayman
... noch viele andere Artikel mit dem Firmenlogo als Erinnerung drin waren. Es handelte sich dabei eigentlich um eine mit Give-Aways gefüllte Kotztüte... aber diese war schön von Hand mit Buntstiften bemalt. Auf der einen Seite war Köln bei Tag und Regen, auf der anderen Dubai mit dem Burj al Arab bei Nacht. "1001 Nacht und du mitten drin", sagte die eine bei der Präsentation der Wundertüte. Ich bin gerührt. Um die Wundertüte in Empfang nehmen zu können, stand Sonja auf, damit ich es ihr gleichtun konnte. Ich war froh, dass mein "guter Junge" dort unten nicht aufgestanden und meinen niederen Instinkten gefolgt war. Das grenzte nahezu an ein Wunder. Ich feierte das aber klammheimlich als Beweis meiner Selbstdisziplin. Aber ohne Sonja auf meinem Schoss war irgendwie ein Gefühl der Leere entstanden. Ich fragte mich, ob ich mich gerade in sie verliebt habe.
Ich bedankte mich bei allen herzlich, schüttle die Hände, umarme Uwe, die beiden Mädels und dann die sichtlich gerührte, aufrecht stehende Sonja. Ich hatte das Bedürfnis sie ganz fest zu umarmen und zu meiner Überraschung streckte sie ihre Arme ganz weit aus und drückte mich anschliessend ganz fest an sich. Jetzt gab es einmal mehr nur noch uns. Sie schmiegte ihren bildhübschen Kopf sachte an meine linke Gesichtshälfte, neigt ihren Kopf etwas und drückte gut spürbar ihren Mund mitsamt ihrem Stupsnäschen in meine Halspartie, als ob sie abtauchen wollte. Ich konnte fühlen, wie sich mein Hemdkragen an dieser Stelle leicht ...
... senkte. Zum ersten mal spürte ich ihre Brüste etwas unterhalb meiner Brustpartie. Ein schönes Gefühl. Sie atmete gleichmässig und überraschend tief ein. Es fiel lange kein Wort. "Du riechst gut", flüsterte sie kaum hörbar und durchbrach damit die Ruhe. Ich spürte tiefe Geborgenheit und Wärme in ihren Armen. Irgendwie fühlte sich die Umarmung so an wie die Schlussszene in Lost in Translation, dachte ich mir. Auch ich trug wie Bob Harris dieses immense Bedürfnis in mir, ihr etwas bedeutsames ins Ohr flüstern zu wollen. "Ich möchte dich wiedersehen. Ich nehme dich beim Wort, dass du mir folgst, ok? Danke für alles, was du für mich getan hast", sagte ich.
Es war ein riesiges Understatement im Vergleich dazu, was ich in diesem Moment für diese Frau fühlte. Obwohl ich dachte alles falsch gemacht zu haben, spürte ich, wie es mit einem leisen Schluchzen rund um ihre Augen- und Nasenpartie feucht wurde. Es waren Tränen, die meinen Hals entlang kullerten. Sie löste ihren Kopf etwas peinlich berührt aus der für die Ewigkeit bestimmte Position, küsste mir die Tränenperlen mit drei langsamen Küssen weg. "Du bist ein ganz feiner Kerl, Martin. Ich hoffe du weisst das", sagte Sonja leise.
Es sollten ihre letzten Worte im Flieger sein. Sonja verliess mit leicht gesenktem Haupt das Cockpit in Richtung Galley (Boardküche). Als sie draussen war, sehe ich, dass Natalie wohl den gesamten Moment vom Eingangsbereich aus beobachtet hatte. Sie schaut mich mitleidig und berührt an und formt mit ihren ...