Die LUST (Liste unserer sexuellen Träume)
Datum: 04.05.2020,
Kategorien:
Romantisch
Autor: Kim
... an. Ein wunderschöner Altbau mit hohen Decken und Stuck. Für einen alleine viel zu groß und natürlich auch zu teuer. Für ein Paar hatte es die perfekte Größe, aber der Preis war immer noch enorm. Wir alberten rum und überlegten schon, wie wir jedes Zimmer einreichen würden und ob wir getrennte Schlafzimmer hätten. Die Maklerin war ein Kotzbrocken, aber irgendwie schien ihr Benjamin zu gefallen. Vier Tage nachdem er wieder in seiner Heimat angekommen war, rief er mich vormittags an. Das war ungewöhnlich.
"Hi Ben, was..."
Er ließ mich nicht ausreden. "Die Maklerin hat eben angerufen." Er klang ganz aufgeregt.
"Cool, für welche Wohnung denn?"
"Die in Altona."
"Sind wir ernsthaft noch im Rennen?" Das wäre ja wirklich ein Witz, wenn wir ausgerechnet Chancen auf die Wohnung hätten, die wir gar nicht haben wollten.
"Die Maklerin hat gesagt, wenn wir zusagen, können wir nächste Woche den Vertrag unterschreiben."
"Wow. Das ist ja Wahnsinn! Bis wann müssen wir uns entscheiden?"
Keine Antwort.
"Hallo Ben, bist du noch dran?"
"Äh, ja. Ich bin noch dran. Die Sache ist die... Also... Hör mal, Kimberly. Ich hoffe, du bist jetzt nicht sauer auf mich..."
"Wieso, was hast du denn gemacht?" Ein ungutes Gefühl machte sich in meinem Magen breit. Zumal er mich Kimberly und nicht Kim genannt hatte. Das konnte nichts Gutes bedeuten.
"Ich... Also, ich habe ihr die Entscheidung bereits mitgeteilt."
Jetzt blieb ich stumm. Ein riesiger Kloß bildete sich in ...
... meinem Hals, dann spürte ich, wie mir eine Träne über die Wange lief. Mir war selber natürlich klar, dass wir die Wohnung absagen mussten. Aber ich hätte gerne für ein oder zwei Tage zusammen mit Benjamin unser Luftschloss bezogen. Er war anscheinend mehr der rationale Typ, während ich mich manchmal gerne meinen Träumen hingab. Was mich aber wirklich ärgerte, ja sogar verletzte, war die Tatsache, dass er mich nicht der Form halber gefragt hatte.
"Weinst du?", fragte Ben mit leiser Stimme.
"Und wenn schon", gab ich trotzig zurück.
"Ziehen wir trotzdem zusammen?"
Ich riss mich am Riemen und zog die Nase hoch. "Ich bin mir nicht sicher, ob das so eine gute Idee wäre. Du hättest ruhig mit mir reden können, bevor du absagst."
"Das gilt wahrscheinlich auch oder sogar noch viel mehr vor einer Zusage, oder?"
"Ja, natür..." Dann fiel endlich der Groschen. Aber das konnte nicht sein. "Oh mein Gott! Sag jetzt nicht, dass du zugesagt hast?"
"Äh, okay."
"Okay was?"
"Dann sage ich es nicht."
Jetzt flossen meine Tränen in Strömen. Gleichzeitig musste ich lachen. Und husten. Für Ben musste sich das merkwürdig anhören.
"Alles in Ordnung?", fragte er unsicher.
"Du bist verrückt. Absolut verrückt. Wir kennen uns doch noch gar nicht richtig!"
"Du klingst jetzt aber nicht wirklich sauer oder deute ich das falsch?"
Ich wischte mir die Tränen aus dem Gesicht. "Ich war noch nie in meinem Leben glücklicher."
Die Entscheidung für die gemeinsame Wohnung war ...