1. Adriatische Erlebnisse


    Datum: 10.03.2019, Kategorien: 1 auf 1, Autor: plavnik

    Zum Verständnis der Leserinnen und Leser: diese Geschichtenreihe spielt im zeitlichen Ablauf vor "Sahne zum Kaffee".
    
    Prolog
    
    Ich liebe Kroatien! Wen wunderte es da, dass ich im vergangenen Herbst, als die Anfrage kam, die nächste Saison als Tauchlehrer in Kroatien zu arbeiten, kurz entschlossen zusagte. Ich war Single, musste auf niemanden Rücksicht nehmen und beruflich hatte ich in Deutschland sowie so die Nase voll. So kam es, dass ich Ende März meine wichtigen Sachen gepackt hatte und Anfang April meinen Job als Tauchlehrer auf der Insel Krk, also im Norden Kroatiens - aufnahm.
    
    1: Nihada
    
    Mein Arbeitgeber hatte mir ein funktionales, großes Apartment mit Meerblick bei Nihada, einer Einheimischen, besorgt. Nihada war ungefähr gleichaltrig, immer zu einem Schwätzchen bereit und die Hilfsbereitschaft in Person. Für letzteres war ich später in der Hauptsaison, als ich eigentlich nur zum Schlafen ins Haus kam, mehr als dankbar. Irgendwie fand Nihada immer eine Möglichkeit meine Wäsche noch in ihrer Waschmaschine unterzubringen und bald wieder, frisch gebügelt, in mein Zimmer zu legen.
    
    Nach den ersten stressigen Tagen um das Osterfest herum war auf der Basis wenig zu tun. Mit meinem Chef war abgesprochen, dass ich die Zeit nutzen und die vereinbarten freien Tage, zu denen es in der langen Hauptsaison nicht kommen würde, vor- bzw. später nachholen konnte. So machte ich mich mit der Insel vertraut, erkundete die größeren und kleineren Orte und suchte - und fand auch ...
    ... - "meine" - Badebucht.
    
    Eines Morgens wachte ich mit einer riesigen Morgenlatte auf. Ich musste grinsen und dachte noch: "Der Traum muss megageil gewesen sein. Schade, dass ich mich nicht daran erinnere." Ich schob die Beine aus dem Bett, setzte Kaffee auf und machte es mir inzwischen mit der Morgenzigarette auf der Terrasse gemütlich. Die Sonne brannte mir ganz schön auf den Pelz. Aber so im Sitzen drückte die Morgenlatte doch unter den engen Shorts. Ich legte die Latte gerade bequemer, als Nihada um die Ecke bog und zu mir auf die Terrasse trat. Keine Ahnung, ob sie etwas gesehen hatte. Aber ich konnte es eh nicht mehr ändern.
    
    "Guten Morgen!", rief sie mir zu. Ich grüßte zurück und bot ihr einen Stuhl und eine Tasse Kaffee an. Nachdem wir beide mit Kaffee versorgt waren, saßen wir bei einer Zigarette schweigend da. Ich nutzte die Gelegenheit und betrachtete Nihada genauer: ihre 38 Jahre sah man ihr nicht an. Shorts und das luftige T-Shirt waren nicht unbedingt mein Fall - im Haus aber sicherlich praktisch. Ihre dunkel, langen Haare hatte sie zum Zopf gebunden. Im Gesicht waren nur einige Lachfalten zu sehen. Ihre Hände waren - den Umständen entsprechend - sehr gepflegt, die Nägel allerdings nicht lackiert. Dafür aber die Zehen. Knallrot sogar. Und sehr gepflegte Füße! Warum mir das auffiel? Nihada saß barfuss vor mir, hatte ein Bein über geschlagen und wippte lockend - so wirkte es jedenfalls auf mich - mit dem Fuß.
    
    "Wenn du fertig bist ..." Ich schreckte hoch und ...
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