Für Ingo
Datum: 03.08.2020,
Kategorien:
Romantisch
Autor: Hekate
... zurück.
Jetzt habe ich allerdings einen Arm zuviel, ich weiß nicht, wohin damit. Ich rutsche ein wenig nach vorne und lege mich nach hinten um. Deine Wirbel zeichnen sich durch das nasse Leinenhemd ab. Ich umrunde sie mit meinem Mittelfinger und zeichne lauter Achter um sie. Ich lege meinen Arm bis zum Ellbogen auf die Kiesel und kann jetzt wie ein Scheibenwischer um die Ellbogenachse über deinen Rücken streichen. Ich spüre die kleinen Speckfalten an den Seiten und die Lust auf dich überfällt mich, dass es fast schmerzt. Schnell ziehe ich meinen Arm zurück. Kurz streift mich der Gedanke an morgen, aber ich will nicht daran denken und schiebe ihn beiseite. Lieber lasse ich die letzten Tage nochmal Revue passieren: Als du endlich bei mir im Hotelzimmer standst, wir dem Impuls widerstanden haben, uns sofort die Kleider vom Leib zu reißen. Stattdessen sind wir eine kleine Runde spazieren gegangen, haben noch eine Kleinigkeit gegessen und waren dann endlich wieder allein im Hotelzimmer. Die Vorfreude hat uns fast zerrissen. Demzufolge war die erste Runde eher ein Übereinander-Herfallen und Sehnsucht-Befriedigen. Aber wir haben alles nachgeholt, die Nacht war unser, es war wunderschön, geprägt von Wärme und Nähe, Streicheln, Flüstern, Flirten, Necken, Kuscheln, zusammen Dösen, Erregen und erregt-Werden, Befriedigen und befriedigt-Werden. Kurz: Wir haben uns geliebt, - mit allem, was dazu gehört. Ich spüre der Wärme, die die Erinnerung in mir wach ruft, nach. Es war, abgesehen ...
... von der Geburt meiner Tochter, die intensivste Nacht in meinem Leben. Mit diesen Gedanken döse ich wohl ein.
"He, Schnarchzapfen, aufwachen, da hinten braut sich was zusammen" flüsterst du mir zwischen lauter kleinen Küssen ins Ohr. Schnarchzapfen, pah! Aber ich lag definitiv auf dem Rücken und ich weiß, dass ich dann gerade in den Halbschlaf-Phasen nicht immer völlig geräuschlos atme. Also lass ich dich damit durchkommen, umso mehr als ich sowieso nichts sagen könnte. Meine Lippen sind gerade nicht sprachfähig, - deine übrigens auch nicht, obwohl sie mir eine Menge sagen... Als du mich frei gibst, räkle ich mich noch kurz, ehe mich die Schmerzen im Rücken zum Aufsetzen nötigen.
Wo mich vorhin noch das Glitzern auf den Wellen begeistert hat, fasziniert mich jetzt die Schwärze des Sees, die jene der Wolken widerspiegelt. Du ziehst mich hoch und wir klopfen uns ab. Du hast dich scheinbar ein paar mal gedreht während wir in der Sonne lagen, denn du bist überall trocken. Ich dagegen bin vorne trocken und hinten merke ich den inzwischen aufkommenden, nicht mehr ganz warmen Wind. Habe ich schon erwähnt, dass ich es hasse, wenn ich einen kalten Hintern bekomme? Genau das passiert jetzt. Wir gehen ein paar Meter und ich fühle mich immer weniger wohl. Ich hasse es wirklich! "Du bleibst hier, bin gleich wieder da" mit diesen Worten verabschiede ich mich unter eine in der Nähe stehende, dicht belaubte Hängeweide. Kurzerhand ziehe ich meinen Slip einfach aus und packe ihn in meinen ...