1. Ahrweiler - oder: das Buch des Lebens


    Datum: 11.08.2020, Kategorien: Romantisch Autor: Plautzi

    ... es nicht lange, bis es den Frauen zu wenig für eine erfolgreiche, langfristige Beziehung wurde.
    
    Es fiel mir leicht, sie aus meinem Leben zu entlassen, und durch beruflichem Stress waren sie alle schnell vergessen. Wahrscheinlich war es nicht mal richtige Liebe, die ich für sie empfand, sondern der angenehme Nebeneffekt, seine Lust auszuleben, und den Hormonhaushalt im Gleichgewicht zu halten.
    
    Nur eine meiner Freundinnen ist mir bis heute im Gedächtnis geblieben. Imke Schubert. Wir waren seit dem Gymnasium bis zum Abitur in einen Jahrgang gegangen, und sind sogar fast zweieinhalb Jahre miteinander gegangen. Sie war es, die mir ihre Jungfräulichkeit geschenkt hat, und mit der ich auch mein erstes Mal erleben durfte. Vielleicht ist es dieser besondere Moment, der sie noch immer in meinem Kopf herumspuken lässt.
    
    Sie war nicht nur meine Freundin, MEIN Mädchen, sondern auch gleichzeitig meine beste Freundin. Wir verstanden uns blind, und vertrauten uns gegenseitig all unsere Geheimnisse an. Zwischen uns passte kein Blatt Papier, wie man so schön sagt.
    
    Aber auch unsere Beziehung zerbrach letztendlich an den verschiedenen Hobbys und Interessen, den beruflichen Entwicklungen, und an der dadurch fehlenden gemeinsamen (Frei)zeit.
    
    Eine Zeitlang schrieben wir uns noch, was aber auch immer weniger wurde, und schlussendlich irgendwann ganz ausblieb. Anfangs sahen wir uns noch gelegentlich im Dorf beim Einkaufen, oder im Fitnessstudio, aber von heute auf morgen war sie ...
    ... spurlos verschwunden. Lange hielt ich immer wieder Ausschau nach ihr, aber erfolglos.
    
    Natürlich hätte ich ihre Eltern fragen können. Aber ich wollte sie ihr Leben leben lassen. Und es ging mich auch nichts mehr an, schließlich waren wir kein Paar mehr. Imke ... sie ist vermutlich auch ein bisschen der Grund dafür, warum ich für die Frauenwelt keinen Blick mehr habe, und nahezu Beziehungsunfähig geworden bin.
    
    Zusammengefasst: Mein Sexualleben lebe ich vorzugsweise mit mir selbst aus, selten mit Hilfe einer Professionellen, und noch seltener mit einer irgendwo aufgegabelten Bekanntschaft, als Quickie in einer Restauranttoilette.
    
    Schlechte Presse kann ich mir nicht leisten. Mein Büro ist weit über die Grenzen Niedersachsens hinaus bekannt für gute Grafikarbeit, vor allem im Bereich Werbung. Und diesen Leumund möchte ich für einen schnellen Fick nicht aufs Spiel setzen. Nichts und niemand kennt meinen Schwanz besser als meine rechte Hand, und eine Gummimuschi, die große Ähnlichkeit mit einer Taschenlampe hat. Aber, ich weiß wie ES geht, und wo die sensiblen Stellen einer Frau sind. Und nein, ich bin nicht schwul.
    
    Mit einem
    
    verabschiedete ich mich in Richtung Haustür. Hinter mir rappeln die kleinen Rollen meines Koffers über den Fliesenboden. Ich wurde am Gerätehaus von meinem Helferteam erwartet, auf das ich mich im Ernstfall blind verlassen musste. Wir waren über die gemeinsamen Jahre zu einer verschworenen Gemeinschaft geworden, der ich mein volles Vertrauen ...
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