1. Gegen alle Widerstände


    Datum: 28.01.2019, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: byarne54

    ... immer noch Gerber, Silke", meinte Gregor leicht angesäuert. Diese Frau legte es offensichtlich darauf an, ihn bis aufs Blut zu reizen.
    
    "Sagen Sie nicht Silke zu mir, sie Unsympath," fauchte Silke ihn an. "Für Sie bin ich immer noch Frau Hallmeier, Herr Gröbner. Wir sind ja schließlich nicht verheiratet."
    
    Je wütender sie wurde, desto schöner kam sie ihm vor. Trotzdem musste er ihr jetzt Paroli bieten und durfte sich nicht unterbuttern lassen.
    
    "Verheiratet? Mit Ihnen? Das verhüte der große Gasförmige", meinte Gregor. "Da kenne ich schönere Todesarten, Frau Hohleimer."
    
    Mit falschen Namen um sich werfen, das konnte er auch.
    
    Silke trat noch einen Schritt näher zu Gregor und schaute ihn böse an.
    
    "Wissen Sie was, sie Ekel? Wenn ich mit Ihnen verheiratet wäre, dann würde ich Ihnen Gift in ihren Kaffee schütten, Herr Gerber." (Da schau her. Diesmal der richtige Name. Na also, es ging doch!)
    
    "Wissen sie was, Frau Hallmeier? Wenn ich mit Ihnen verheiratet wäre, ich würde ihn trinken. Dann hätte ich wenigstens meine Ruhe vor Ihnen. Lieber im Wald bei der wilden Sau, als daheim bei ´ner bösen Frau."
    
    K l a t s c h!!!
    
    Silke hatte ihm eine schallende Ohrfeige verpasst. Gregor´ s Kopf flog zur Seite, seine Wange brannte und wurde heiß, aber er rührte sich nicht.
    
    "Obwohl Silke Gerber ja auch nicht schlecht klingen würde, nicht wahr, Frau Hallmeier?"
    
    Silke stand reglos da, schaute ihn fassungslos mit feuerrotem Kopf an und musste diese erneute ...
    ... "Unverschämtheit" Gregors erst einmal verdauen. Dann drehte sie sich wortlos auf der Stelle um, setzte sich ihre FFP2-Maske auf, packte ihren Einkaufswagen und stürmte an Gregor und den anderen vorbei. Und mit jedem Schritt wanderte ihr Kopf nach links und nach oben, als wollte sie Gregor, der rechts saß, auf keinen Fall mehr ansehen. Sie starrte angespannt in die Luft, als suche sie einen Ast, an dem sie sich in die Bäume schwingen könnte. Wie in wütender Schimpanse.
    
    Gregor musste ob dieses blödsinnigen Vergleiches grinsen. Und seine Wange schmerzte immer noch von ihrem Schlag.
    
    Helmut und Manfred hatten dem Ganzen erstaunt und sprachlos zugesehen.
    
    "Was sollte denn das?", fragte Manfred.
    
    "So zeigt mir diese Dame ihre Sympathie. Was ich ihr getan habe, das weiß ich auch nicht."
    
    "Hihihi, ich würde ihn trinken, ich würde ihn trinken", kicherte Helmut. "Bei der hast du ausgesch . . . . . ., mein Lieber."
    
    ´Abwartenˋ, dachte Gregor. ´Abwarten, noch ist nicht aller Tage Abend. Mal sehen, was die Zukunft bringt.ˋ
    
    Er dachte noch lange nicht daran, die Flinte ins Korn zu werfen.
    
    * * *
    
    Er setzte sich und versuchte sich langsam wieder zu beruhigen. Silkes Zorn und ihre Wut auf ihn berührten ihn mehr, als er gedacht hätte. Und es beunruhigte ihn. Warum hasste sie ihn so? Er war ihr doch immer freundlich und zuvorkommend begegnet. Er verstand es nicht.
    
    "Wie bitte?"
    
    Helmut hatte ihn etwas gefragt, aber da Gregor mit seinen Gedanken ganz woanders war, hatte er nicht ...
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