1. Gegen alle Widerstände


    Datum: 28.01.2019, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: byarne54

    ... zu ihr und hoffte, dass sie es nicht bemerken würde und deswegen wieder böse auf ihn wäre.
    
    Auch Tanja hatte sie gesehen (Alarm! Konkurrenz! Eine Rivalin!) und auf einmal stand Gregor wieder im Mittelpunkt ihres Interesses, so als wollte sie Silke eifersüchtig machen oder ärgern. Denn was Marianne konnte, das konnte sie schon lange. Sie schäkerte und flirtete ungeniert mit ihm, so sehr, dass es Gregor schon fast peinlich war. Tanja legte ihre Hand auf seinen Unterarm und streichelte ihn leicht. Silkes Miene verfinsterte sich mehr und mehr und Gregor sah wie sie ihre Fäuste ballte. Er beeilte sich Tanjas Bild zu vervollständigen und überreichte es ihr.
    
    Und er war sehr überrascht, als sie ihm zum Dank regelrecht um den Hals fiel und sich fest an ihn drückte.
    
    Silke stand abrupt auf und schaute Tanja böse an. Die verabschiedete sich hastig von Gregor und eilte mit raschen Schritten davon. Sie musste sich jetzt nicht auf einen Disput mit Frau Hallmeier einlassen, bei dem sie voraussichtlich wie schon sehr oft den Kürzeren ziehen würde.
    
    Silke starrte Tanja erbost hinterher. Was fiel dieser . . . dieser „Dings" nicht ein, sich so an Herrn Gerber ranzuschmeißen? Was würde wohl ihr Mann sagen, wenn er es erfahren würde?
    
    Bei ihr wäre das natürlich ganz etwas anderes. Sie war geschieden und war niemandem Rechenschaft schuldig.
    
    Und diesem Schweizer Blödmann fiel nichts Besseres ein, als auf Tanjas hübsche Larve hereinzufallen, wie es wohl jedes dieser einfältigen ...
    ... Mannsbilder tat. Sie spürte wie sich Eifersucht in ihr breitmachte und ihr Zorn auf Gregor Gerber anwuchs.
    
    * * *
    
    Gregor setzte sich wieder und wollte gerade einen Schluck von seinem Kaffee nehmen, als sich plötzlich Frau Hallmeier vor ihm aufbaute. Sie trug ein enges graues T-Shirt, bedruckt mit großen schwarzen und weißen Buchstaben, das sich über ihre festen Brüste spannte und einen grauen, knielangen und leicht karierten Rock, der ihren knackigen Popo und die schönen Beine betonte. Ein Anblick, der in Gregor mehr als eine Saite zum schwingen brachte.
    
    "Was soll denn das, dass sie ständig diese Frauen zeichnen und mit ihnen herum schäkern? Die sind alle verheiratet, also lassen sie ihre Finger von ihnen."
    
    Sie schaute ihn herausfordernd an.
    
    Ach so, jetzt war er wieder daran Schuld, wenn Tanja und Marianne ihm etwas mehr als die übliche Aufmerksamkeit zukommen ließen.
    
    "Darf ich mal fragen, was Ihnen daran nicht passt? Was stört Sie daran, dass ich die Frauen male und zeichne? Weil Sie es nicht sind? Sie würde ich auch sehr gerne einmal zeichnen, Frau Hallmeier. Sie sind sehr hübsch und attraktiv und das würde sicher ein schönes Bild werden."
    
    "Ich lass mich doch nicht von jedem dahergelaufenen Anstreicher zeichnen. Da braucht es schon einen Könner, Herr Gröbner."
    
    Gregor bemühte sich, den "dahergelaufenen Anstreicher" zu überhören.
    
    "Gerber ist mein Name, Gerber", erwiderte er.
    
    "Egal", erwiderte Silke. "Sie malen mich nicht, Herr Gröbner."
    
    "Ich heiße ...
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