1. Neugier


    Datum: 23.03.2019, Kategorien: Romantisch Autor: postpartem

    ... runtertreten."
    
    "Ja, ich ging ja davon aus, dass mindestens zwei Burschen die Möbel rauftragen würden. Ich finde das ja toll, das du mir helfen willst, aber... ich weiß gar nicht, wie ich dir danken soll."
    
    "Oh, mir würde schon ein Hand-Job reichen. Öffnest du die Tür?"
    
    Sie sah mich für einen Moment konsterniert an, und fing dann an zu lachen, als sie begriff, dass ich das selbstverständlich nicht ernst gemeint hatte.
    
    "Du bist ja lustig. Im Ernst, du bist ein Lebensretter. Ich habe hier in Berlin gar keine Freunde oder Bekannte. Ich hätte nicht einmal gewusst, wen ich fragen könnte."
    
    "Amerika, hm? Klingt interessant. Kannst du mir gerne erzählen, aber erstmal sollten wir die Sachen hochbekommen. Lass uns am besten gleich mit der Matratze beginnen. Ich würde sagen, wir nehmen sie hochkant und du gehst voraus. Sag Bescheid, wenn du eine Pause brauchst. Das Treppenhaus ist Gott sei Dank gut für solche Aktionen."
    
    Sie nickte und wir machten uns frisch ans Werk. Na, da hatte ich sie wohl doch ein bisschen unterschätzt. Einen Schwächeanfall bekam sie nicht, obwohl es eine Doppelbett-Matratze war und wir über das Geländer hieven mussten. Pausen wollte sie ebenfalls nicht.
    
    Warum macht man das als Mann bloß, dass man den Helden rauskehren muss, bei solchen Geschichten? Am nächsten Tag würde ich sicher vor Kraft kaum laufen können. Ich lehnte ihre Hilfe selbst bei langen Teilen ab und quälte den ganzen Schmadder die Treppen hoch.
    
    Sie nahm milde protestierend dann ...
    ... kleinere Pakete, und betrachtete sorgenvoll mein sicher stark gerötetes und verschwitztes Gesicht. Die Wohnung war tatsächlich bis auf zwei Koffer komplett leer. Hatte ein Zimmer mehr als meine.
    
    Sie erzählte, dass am Folgetag, also dem Freitag, die Küchenteile und Elektrogeräte geliefert werden sollten, allerdings von einem anderen Händler. Dort allerdings hatte sie nicht vergessen, den Aufbau zu organisieren. Sitzmöbel und Ähnliches sollten dann am Samstag kommen.
    
    Was wir hochgeschleppt hatten, war im Grunde ihr Schlafzimmer und Regale für das Wohnzimmer, sowie ein Schreibtisch. Ein sehr solider Schreibtisch, der mir auf den letzten Treppenstufen schon die Knie weich werden ließ. Gute Güte.
    
    "Fertsch. Alles in der guten Stube", stellte ich befriedigt fest.
    
    Betrachtete sie zum ersten Mal richtig. Relativ schnieke Hose und Bluse, ziemlich geschminkt, das rote Haar zu einer kunstvollen Steckfrisur drapiert. Echtes rotes Haar, wie an den Augenbrauen, den hellem Teint und den unzähligen Sommersprossen abzulesen war.
    
    Über einen der Koffer hatte sie die Jacke des Hosenanzugs gelegt. Auch sie sah leicht verschwitzt aus.
    
    "Nochmal danke. Ich wüsste echt nicht, was ich ohne dich gemacht hätte."
    
    "Ich weiß aber, was wir jetzt machen. Nämlich gehen rüber in meine Wohnung, trinken erstmal was Kühles, und hinterher setze ich gerne einen Kaffee auf, wenn du möchtest."
    
    "Das... würde ich unter normalen Umständen nicht annehmen wollen, aber jetzt könnte ich etwas Kühles zu ...
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