1. Neugier


    Datum: 23.03.2019, Kategorien: Romantisch Autor: postpartem

    ... du kommst. So lässt sich das sicher ebenfalls lösen, oder mit 'm ganz schnellen Hand-Job. Wäre aber Verschwendung. Doro, nun piss dich nicht gleich ein vor Lachen, du nochmal dasselbe? Und der Herr wieder die schwarze Suppe? Na denn, bis gleich ihr Hübschen."
    
    Wow. Bielefeld schien ja ein heißes Pflaster zu sein. Auf jeden Fall, wenn die beiden da anwesend waren. Mein lieber Scholli.
    
    "Jessica ist witzig, nicht wahr?"
    
    "Ich verstehe, warum ihr so gute Freundinnen seid. Kommt der Erzähltrick von ihr?"
    
    "Nein, das hat sie von mir. Sie kann das aber mindestens genauso gut wie ich. Wie du ja wohl gerade erfahren hast. Was hat sie dir denn erzählt?"
    
    "Wie sie sich den späteren Verkehr im Detail vorstellt. Ihr, beziehungsweise ja mehr du, habt mich ganz schön vorgeführt. Ich habe wirklich geglaubt, dass sie eine Lesbe ist."
    
    "Das würde ihr Ehemann wahrscheinlich nicht so lustig finden."
    
    "Sie... ist... verheiratet?", brachte ich mühsam aus meinem, durch einen hängenden Unterkiefer sperrangelweit offenstehenden Mund, heraus.
    
    "Ja. Aber keine Sorge. Offene Ehe. Du bist an keinem Ehebruch beteiligt."
    
    Offene Ehe. Freundschaften, die über alles hinausgingen, was jemals meinen Erfahrungshorizont tangiert hatte. Frauen, die mit ihrer Sexualität so völlig anders umgingen, als ich das kannte. Ein Selbstbewusstsein und eine Direktheit zeigten, die mich ein ums andere Mal ins Schlingern brachte.
    
    Mein Mund stand wohl immer noch offen, als Jessy mit den Getränken ...
    ... zurückkehrte. Sah das schmunzelnd.
    
    "Was hast du ihm jetzt erzählt?"
    
    "Dass du verheiratet bist."
    
    "Ja, bin ich. Siehst du?", bestätigte sie mir und zeigte mir den goldenen Ring an ihrer rechten Hand. "Noch. Lange wird es wohl nicht mehr gutgehen. Aber keine Sorge, wir führen eine offene Ehe. Schon seit mehreren Jahren. Er weiß natürlich auch, wo ich bin, und was ich mit Doro ab und zu anstelle. Wenn sie mal greifbar ist. Du hast mir so gefehlt, Süße... und deine Zauberzunge..."
    
    "Das tut mir leid. Dass es mit eurer Ehe nicht so gut klappt, meine ich", kommentierte ich, was ich mich besonders beeindruckt hatte.
    
    "Ja, es ist schade. Wir waren beide noch sehr jung, als wir geheiratet haben. Beide noch gar keine fertigen Persönlichkeiten. Haben uns entwickelt, und leider dabei auseinanderentwickelt, verstehst du? Am Anfang hat das Gefühl noch viel gekittet, dann unser Versuch, uns eben alle denkbaren Freiheiten zu lassen. Aber jetzt hilft nichts mehr. Wir werden uns bald trennen, ganz in Ruhe, ohne Streit und Zwist. Wieder Freunde werden und bleiben, hoffe ich."
    
    "Die beiden sind seit der Schule schon zusammen", steuerte Doro bei. "Und kamen mit zwanzig auf die glorreiche Idee zu heiraten, weil sie in unterschiedlichen Städten studiert hatten. Als eine Art Versicherung, dass sie immer zusammenbleiben wollen und würden."
    
    "Stimmt, das war die Idee. Und Doro meine Trauzeugin. Ich müsste dir mal Bilder von der Hochzeit zeigen. Da hat sie ausgesehen wie Pipi Langstrumpf. Ich ...
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