Neugier
Datum: 23.03.2019,
Kategorien:
Romantisch
Autor: postpartem
... wieder in Bewegung brachte. Eine Bewegung, die mich auch ein wenig schwindeln ließ, da bin ich ganz ehrlich.
Es war nicht nur eitel Sonnenschein, den ich fühlte. Schon ein deutliches Gefühl, Mareike doch irgendwie zu betrügen. Obwohl sie das mit Sicherheit nie so empfunden, sondern für mich gewollt hatte. Sie hatte mich ohne Wenn und Aber geliebt. Wirklich geliebt. Bis zu ihrem letzten Atemzug.
Den Nachmittag erlebte ich tatsächlich in einem Wechselbad der Gefühle, wo ich mir erlaubte, die Trauer über Mareikes Tod genauso wie die Freude über die Liebe für Doro zu fühlen. In den letzten Stunden vor ihrer Rückkehr war dann aber nur noch dieses Gefühl, und die Sehnsucht nach ihr.
Sie ging nicht einmal mehr in ihre Wohnung, klopfte sofort an meine Tür, und Augenblicke später lagen wir uns küssend in den Armen. Erst als wir uns lösten, sah ich, was sie in der Hand hielt.
"Für dich", meinte sie schlicht.
Rote Rosen. Wow. Das war das erste Mal, dass mir eine Frau Blumen schenkte, abgesehen von Geburtstagen.
"Geht das nun so weiter? Verblüffst du mich jetzt jeden Tag?"
"Wir Frauen lieben Blumen. Zaunpfahl, wink. Warum soll das bei Ehrenfrauen anders sein?"
"Ich liebe dich."
"Oh, verdammt, jetzt ist die Katze aus dem Sack. Das wollte ich damit natürlich auch sagen. Ich liebe dich, Fabian. Da haben wir den Salat."
Und einen Grund uns in die Arme zu nehmen, bis an die Grenze von Knochenquetschungen heran zu drücken und mit ähnlicher Intensität zu ...
... küssen. Eigentlich hatte Doro kochen wollen, aber wir kriegten außer auf dem Sofa zu liegen und zu schmusen nichts auf die Reihe.
Also bestellten wir uns über Lieferando sehr leckere Steaks und versuchten, irgendwie ein bisschen runterzukommen.
"Jessica hat übrigens noch gesagt, sie würde uns jetzt öfter besuchen, und dass sie wirklich mit dem Gedanken spielt, nach Berlin zu ziehen", informierte ich Doro.
"Nach dem Wochenende wundert mich das nicht. Ich wäre natürlich überglücklich. Du magst sie, nicht wahr?"
"Wir sind jetzt auch beste Freundinnen", schmunzelte ich. "Und ja, sie ist ein wunderbarer Mensch. Ich hab sie total gern."
"Beste Freundinnen... ich glaube, du hast sie eher als Mann überzeugt. Ich kenne mich nicht aus, aber ihr habt ganz schön oft miteinander geschlafen, oder?"
"Oh, hat dich das doch gestört? Ich konnte nicht wirklich einschätzen, wie das für dich sein würde. Und ja, es war für meine Verhältnisse wirklich oft und heftig."
"Es hat mich nicht gestört. Im Gegenteil. Sie schien... sehr zufrieden..."
Oh. Die angesprochene Neugier?
"Nun... Jessy war der Ansicht, dass es dir ebenso gefallen könnte."
"Möglich. Vielleicht auch nicht. Was, wenn nicht?"
"Es wäre kein Problem. Daran hängt nicht mein Seelenheil. Ich liebe dich. So wie du bist."
"Ich liebe dich auch. Probieren könnten wir es auf jeden Fall."
"Ja, natürlich. Ich habe noch Tiramisu im Kühlschrank, möchtest du?"
"Ich meine jetzt."
"Oh."
"Oh?"
"Das würde ...