Die Manufaktur - 5 - Benno
Datum: 06.11.2020,
Kategorien:
Humor
Autor: misterjonny5
5 - Benno
Als ich aufwachte, lief der Tag bereits auf vollen Touren. Ich brauchte ein paar Sekunden, um mir klarzumachen, wo ich war. So langsam dämmerte es mir, dass ich in der letzten Nacht ein geradezu unglaubliches Erlebnis - nein - MEHRERE unglaubliche Erlebnisse gehabt hatte. Ich hatte eine hübsche Frau kennengelernt, mich von einer Maschine masturbieren lassen und war am Ende von der Erfinderin dieser Maschine vernascht worden... dies war jedenfalls meine Wahrheit. Vielleicht sah Leonie das etwas anders, schließlich hatten wir uns beide gehen lassen und ließen uns beide von unserer gegenseitigen Leidenschaft und Geilheit überwältigen.
Mir schien die Sonne direkt ins Gesicht. Die Vorhänge in Leonies Schlafzimmer war teilweise aufgezogen. Ich sah neben mich, aber bemerkte, dass ich alleine war. Die Tür zum Bad stand weit offen, aber auch dort war niemand. Ich wälzte mich aus dem Bett und ging zu der kleinen Bank, auf der meine nun trockenen Sachen lagen. Ich zog mich an und ging suchend nach nebenan ins Loft. Auch hier herrschte gähnende Leere. Dafür hörte ich von unten ein paar gedämpfte Stimmen, die durchs Treppenhaus zu mir hinauf drangen.
Vorsichtig betrat ich die Treppe und ging nach unten in den Laden. Der Vorhang zum Verkaufsraum war zugezogen, aber der andere Vorhang, der in den Ausstellungsraum führte war geöffnet. Von dort hörte ich Leonies Stimme, die sich mit einem Mann zu unterhalten schien. Ich betrat den Raum und sah, dass Leonie mit einem ...
... älteren Mann, ich schätze ihn so Mitte sechzig, redete. Er war etwas untersetzt und übergewichtig, mit längeren strähnigen grauen Haaren. Sie schien energisch auf etwas zu bestehen, was dem Mann zu missfallen schien. Er wandte mir seitlich den Rücken zu und schüttelte den Kopf, während er etwas Unverständliches vor sich hin brabbelte.
Leonie bemerkte mich und lächelte mich plötzlich direkt an: "Hey, da bist Du ja endlich. Schlafmütze!"
Der Kopf des Mannes drehte sich in meine Richtung: "Aha... das isser also", nuschelte er. "Benno", sagte er knapp, und hielt mir seine Hand entgegen.
"Was bin ich?", gab ich etwas dämlich zurück.
"Na Leo's neue Bekanntschaft", gab Benno zurück.
Ich blickte Leonie etwas hilflos an: "Dein Dad?"
"Nein", antwortete sie. "Benno ist der gute Geist der Firma. Ein alter Freund meines Vaters, Ideengeber und handwerkliches Multitalent."
"...und Dein Patenonkel", brummelte Benno hinterher.
Benno musterte mich von oben bis unten: "Sei bloß lieb zu meiner Kleinen", sagte er. "Sie hat schon viel einstecken müssen. Wenn Dir was an ihr liegt, dann verarsche sie nicht."
Einigermaßen perplex schaute ich Benno an... dann zurück zu Leonie... und wieder zu Benno. Ich begriff nicht so ganz, was Benno meinte. Wurde ich etwa gerade in Besitz genommen? Zugegeben, mir hatte der letzte Abend und vor allem die letzte Nacht sehr gefallen. Leonie war zweifelsohne eine hübsche Frau, die zu wissen schien, was sie wollte. Ich fragte mich nun, was genau das ...