Timo - hat dich der Himmel geschickt?
Datum: 03.01.2021,
Kategorien:
Romantisch
Autor: Plautzi
... mich und wische mir heimlich eine Träne von der Wange.
Dann hebe ich den leichten Körper hoch und halte sie an das Gesicht von Julia. Emma ist sehr vorsichtig, als ihre Lippen den Mund ihrer Oma berühren.
höre ich sie flüstern.
Deutlicher, oder auch einfacher, konnte man nicht ausdrücken, wie wichtig diese Frau für die Kinder ist. Sie muss es einfach schaffen.
Leise hatte sich die Krankenschwester in das Zimmer geschlichen und sichtlich beeindruckt den Kindern zugesehen. Ich weiß nicht, wie lange sie dort schon steht und was sie alles mitbekommen hat, aber auch ihre Augen sind feucht. Sie muss demnach schon eine ganze Weile dort stehen und einiges mitbekommen haben.
Peter fällt es sichtlich schwer, sich von seiner Großmutter zu lösen. Er hatte sich ihren Arm um seine Schulter gelegt, um so das Gefühl zu haben, von ihr in den Arm genommen worden zu sein. Ihm fehlt die Zuneigung sehr, das sieht man überdeutlich. Ob es mir gelingt, das auszugleichen?
Mit feuchten Augen gibt er ihr ein Küsschen auf die Wange und tritt einen Schritt zur Seite, so dass auch Emma zu ihrer Oma ins Bett krabbeln und sich von ihr verabschieden kann.
Wenig später stehen wir alle auf dem Flur der Intensivstation, wo die Schwester schon auf uns wartet:
antworte ich.
Die Stimmung bei den Kindern ist gedrückt. Zu stark haben die Eindrücke am Krankenbett auf ihre Psyche gewirkt. Vielleicht war es doch keine so gute Idee, sie hierher mitzunehmen. Aber was für die Kleinen zur ...
... Belastung geworden war, hatte Julia mit ziemlicher Sicherheit geholfen. Ein schmaler Grat, aber ich denke, es war letztendlich doch gut für alle.
Ich muss es schaffen, dass die Kids auf andere Gedanken kommen. Nun bin ich nicht unbedingt Fan von Fastfood, aber Kinder lieben nun mal das Restaurant mit dem großen, gelben 'M'. Sofort hellt sich ihre Mine auf und ihr herzliches Lachen kehrt zurück, als ich auf den Parkplatz einbiege.
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Nacheinander wollte ich die beiden Geschwister in die Badewanne stecken. Peter hat mir verraten, dass es bei Oma nur eine Dusche gibt und sie noch nie gebadet haben. Sie bestehen sogar darauf, gemeinsam in die große Wanne zu gehen, weil sie auch bei Oma immer zusammen duschen müssten, um Wasser zu sparen, hat Oma gesagt.
Zunächst irritiert mich diese Information ein bisschen, passt aber zu dem Eindruck, den ich in der Wohnung von Julia Berger gewonnen hatte. Wenn die Kinder kein Problem mit gegenseitiger Nacktheit haben, ganz einfach deshalb, weil sie es gewohnt sind, dann habe ich damit auch keine Schwierigkeiten. Ich denke, in dem Alter ist es noch ok, fünf Jahre weiter hätte ich ein Problem damit.
Ich hatte die Tür einen Spalt breit offengelassen. Sie sollten zwar ihre Privatsphäre haben, aber nicht gleichzeitig das Gefühl haben, von mir aus- bzw. eingesperrt zu sein.
Emma und Peter haben sichtlich Spaß in der Badewanne. Gegenseitig bespritzen sie sich mit Wasser, pusten sich dicke Schaumwolken ins Gesicht. Lautes Lachen erfüllt ...