Mein persönlicher „LifeChangingSex“
Datum: 26.02.2021,
Kategorien:
Erstes Mal
Autor: byDingo666
... zwischen Lüge und Wahrheit, der wohl meine Rolle ausmachte - meine aktuelle Existenz, gewissermaßen. „Mit ganz normalen Gefühlen und Wünschen und Ängsten. Und ganz normalen Problemen. Jetzt gerade zum Beispiel bin ich verwirrt und aufgeregt und habe keine Ahnung, was ich da eigentlich tue, und ob das alles richtig ist oder nicht."
„Hm. Kommt mir sehr bekannt vor." Er grinste vorsichtig.
„Du musst hinter die äußere Hülle sehen", fuhr ich eindringlich fort und strich über meine Vorderseite. „Das hier ist doch alles nur eine Art Verkleidung, wenn man es genau betrachtet."
„Eine wunderschöne Verkleidung", entfuhr ihm, gefolgt von einem panischen Seitenblick.
„Danke", nahm ich es als Kompliment. „Aber ich, ich bin das nicht. Nicht nur, jedenfalls. Ich bin da drin. Dahinter. Genau wie du."
„Nur ist meine Verkleidung nicht ganz so gelungen", seufzte er und sah an sich herunter.
„Bist du etwa alt und dick und hässlich?"
„Nein... das natürlich nicht..."
„Na also." Ich stieß ihm meinen Ellenbogen in die Rippen und lachte. „Man spielt mit den Karten, die man bekommen hat. Spaß beim Spiel kann man haben, egal ob die Karten alles super sind oder nicht, oder?"
„Stimmt schon..." Er nickte langsam und hatte vermutlich gerade seine Skat-Erfahrungen im Kopf, so wie ich. „So habe ich das noch nie betrachtet."
„Du siehst gut aus, Ralf." Ich sah ihn eindringlich in die Augen. „Du hast alles, was du brauchst. Nur siehst du es vielleicht noch nicht."
Er nickte ...
... wieder und starrte vor sich auf den Boden. Mir fiel dazu nichts mehr ein. Nur das Scharren unserer Schuhsohlen auf dem Asphalt unterbrach das unbehagliche Schweigen, das sich zwischen uns einnistete. Oh je -- wahrscheinlich taugte ich nicht viel als Therapeut in eigener Sache.
Wir bogen um eine Ecke, und da lag mein Elternhaus vor uns. Unseres. Gerade noch rechtzeitig unterdrückte ich einen zufriedenen Laut. Offiziell konnte ich ja nicht wissen, wo er wohnte. Verstohlen musterte ich das anderthalbstöckige Einfamilienheim, dessen Fassade in einem frischen Gelb erstrahlte. Meine Eltern zogen in eine Wohnung um und verkauften es, nachdem wir Kinder ausgezogen waren. Der Anblick weckte einen Schwall an Erinnerungen. Sowohl nostalgisch-süße, als auch weniger angenehme.
„Hier wohne ich." Ralf blieb stehen und wies auf das Haus, nicht ohne Stolz. „Meine Eltern sind vermutlich noch bei Freunden. Sie wollten erst später zum Schulfest dazustoßen. Wir haben also unsere Ruhe."
„Nett", kommentierte ich und versuchte erst gar nicht, das Knäuel aus Emotionen und Bildern zu sortieren, der in meiner Brust um die eigene Achse wirbelte.
„Komm rein." Er schloss auf und führte mich hinein. „Willst du noch was trinken?"
„Nein, danke." Ich gab ihm die leere Colaflasche und sah mich mit großen Augen um. Jedes Detail schien mich anzuspringen. Der alte Schuhschrank im Eingang, von Opa in seiner Jugend selbst gebaut. Das Stillleben an der Wand, ein Werk meines älteren Bruders aus der ...