Mein persönlicher „LifeChangingSex“
Datum: 26.02.2021,
Kategorien:
Erstes Mal
Autor: byDingo666
... Delia", bat ich ihn mit einem strahlenden Lächeln.
Er nickte eifrig, aber dann huschte ein Schatten über sein Gesicht. „Das war 1946, wie gesagt. Ich war gerade aus der englischen Kriegsgefangenschaft entlassen worden und arbeitete am Wiederaufbau der ersten Gebäude mit. Ich lernte Delia auf einer Weihnachtsfeier kennen. Weihnachten 1946 -- mein Gott, ist das lange her."
„Da warst du 26, richtig?", hatte Ralf mitgerechnet.
„Stimmt." Ein melancholisches Lächeln. „Sie war ein Jahr älter als ich. Und unfassbar schön! Ihre Haare waren vielleicht einen Ton dunkler als deine, Delia, aber sie hatte genau dieselbe Augenfarbe. Genau das Graublau, mit dem die Engländer ihre Bomber anstrichen."
„Opa war im Krieg bei der Luftwaffe", warf Ralf verlegen ein. „Jagdflieger. Er wurde 1940 über London abgeschossen."
Ich nickte ungeduldig. Als Kind hatte ich Opa Heiner immer bearbeitet, dass er von seinen Heldentaten erzählte. Aber das wollte er nie. Inzwischen verstand ich das.
„War diese Delia deine Freundin?", wollte Ralf wissen. „Das war, bevor du Oma Kunigunde kanntest, oder?"
„Zweimal ja." Er zwinkerte ihm zu. Und mir. „Sie war mit einem reichen Bauunternehmer verheiratet, aber unglücklich mit ihm. Anfangs habe ich sie nur von ferne bestaunt. Ihr müsst euch vorstellen: Zu der Zeit schlichen die meisten Leute in Lumpen zwischen ausgebrannten Ruinen herum. Sie aber hatte Geld und konnte sich schick anziehen und ausgehen. Sie wirkte auf mich wie von einem anderen Stern. ...
... Sie war stark, innerlich. Unglaublich stark."
Ralf schluckte und sah mich an. Das kam ihm offenbar bekannt vor.
„Ich verstand am Anfang nicht, warum sie sich mit mir abgab." Opa Heiner schüttelte den Kopf. „Es waren nur ein paar Wochen, aber die zählen zu den schönsten Erinnerungen meines Lebens. Ich war so verliebt!"
„Und dann?" Meine Finger klammerten sich heimlich um die Sitzbank. Ich musste wissen, was das mit mir zu tun hatte. Das hatte es doch, oder?
„Dann... geschah ein Unglück." Ein Schatten legte sich auf seine Miene. „Ihr Mann, uh, hat sich erschossen. Mit seiner eigenen Schrotflinte."
„Wegen -- dir?" Ralf war bleich geworden.
Er lachte bitter und wedelte mit der Hand. „Ich -- ich weiß es nicht genau. Sie wollte danach nie wieder ein Wort mit mir wechseln. Hat mich wegschicken lassen, vom Personal ihrer Villa, und von ihrer Familie."
Die Villa! Ich vermutete, dass ich wusste, von welchem Haus er redete.
„Das heißt, sie war umgekehrt nicht ganz so verliebt?", bohrte ich nach. Da steckte doch noch was dahinter!
„Vielleicht. Wahrscheinlich sogar." Heiner starrte auf den orangefarbenen Lack des Biertisches direkt vor ihm, ohne ihn zu sehen. „Sie konnte so strahlend und so gewinnend sein, dass man alles für sie tat. Aber sie hatte auch eine andere Seite. Eine dunkle. Ich habe es gespürt, wollte es aber nicht wahrhaben. Möglicherweise hat sie mich nur benutzt. Um ihren Mann..."
Er verstummte.
Ich dache nach, kombinierte wie rasend. War das ...