Tanja (1) - Wie alles begann
Datum: 15.08.2021,
Kategorien:
CMNF
Autor: Schwuppdiwupp
... gelebt und umgesetzt wird!" Das war zwar eine ungewöhnliche Arbeitsanweisung, aber ihr Sinn leuchtete unmittelbar ein, ganz zu schweigen von den Quartalszahlen, die unumstößlich bewiesen, dass dieses Konzept Hand und vor allem Fuß hatte. "Kein Problem, ich werde mich daran halten" pflichtete ich ihm also bei.
"Sehr schön, ich habe nichts anderes von Dir erwartet" lächelte er mich an, und fuhr auch schon wieder fort: "bei dieser kleinen innerbetrieblichen Maßnahme allein soll es natürlich nicht bleiben, auch unsere Außenmaßnahmen müssen ausgebaut werden. Ich möchte daher, dass weitere Aufnahmen von Dir gemacht werden. Das Konzept bleibt wie bisher, allerdings beschränken wir uns diesmal nicht mehr nur auf Deine Füße, sondern werden etwas weiter, oder besser: höher gehen. Tanja, Du hast Beine wie eine junge Göttin, also werden wir uns das zunutze machen und in unsere Plakate und Inserate einbauen!"
Na, das kann ja was werden, aber warum eigentlich nicht, dachte ich mir.
Nachdem Tanja Werners Büro verlassen hatte, hing dieser wieder seinen Gedanken nach. Bislang verlief alles wie am Schnürchen. Alle Tests und Simulationen verliefen wie erhofft, auch das neue Produktdesign kam mit großen Schritten vorwärts. Bald würde es an der Zeit für den ersten Test mit einer richtigen Frau sein, und wenn Werners Plan weiter so gut verliefe, dann würde Tanja, wenn auch unwissentlich, mit größter Motivation diesen Test für ihn übernehmen.
Ein weiterer Fototermin fand also statt, ...
... fast wie der erste. Aber eben mit dem Unterschied, dass diesmal nicht nur meine Füße abgelichtet wurden sondern auch meine Beine. Ein weiteres mal galt es also, meine Füße, die Schuhe unserer neuesten Kollektion und diesmal auch meine Beine im denkbar besten Licht zu präsentieren.
Die besten Bilder fanden erneut ihren Weg auf Plakate und in Zeitschriften im ganzen Land, und wieder schienen mir die Ergebnisse nahezu allgegenwärtig zu sein. So ganz gewöhnen konnte ich mich aber dennoch nicht so recht daran, Teile meines Körpers überall abgebildet zu sehen und sogar Leute darüber reden zu hören. Aber es war ja schließlich zum Wohl des Unternehmens.
An Werners Anweisung, ausschließlich die in den Umfragen ermittelten Lieblingsschuhe zu tragen, hielt ich mich sehr genau, stand der Sache aber ein wenig zweispältig gegenüber. Denn einerseits fand ich selbst, dass vor allem die High Heels wirklich toll aussahen und mir auch sehr gut standen, andererseits war es aber tatsächlich so anstrengend wie befürchtet, diese von morgens bis abends zu tragen. Bislang machte ich gute Miene zum bösen Spiel, aber ich war mir nicht sicher, wie lange meine Füße dabei noch mitspielen würden.
Eines Tages hatte ich einige Details mit den Kollegen von der Produktentwicklung zu klären. Das waren die, die sich um solche Produkte wie Lederpflege, Imprägnierung, typisches B-Sortiment halt, kümmerten. Als Leitung des Vertriebs musste ich natürlich auch in diesen Dinge immer auf dem Laufenden sein. Und ...