1. Jugend forscht Teil 2


    Datum: 26.10.2021, Kategorien: CMNF Autor: Luftikus

    ... Wiegeverfahren treten durch leichte unausbleibliche Gewichtsverlagerungen der auf der Waage stehenden Person seitliche Hebelkräfte auf, die sich negativ auf die Exaktheit der Messung auswirken“, erklärte Clemens, ohne dass ihn Frau Meier danach gefragt hatte, „daher werden wir mehrere Wiegeeinheiten durchführen, bei denen Sie jeweils eine andere Körperhaltung einnehmen müssen.“
    
    Frau Meier stellte sich auf die Mitte der Standfläche. „Wiegen ist Wiegen. So wird es ausreichend sein, wenn ich so normal wie bei jedem anderen Wiegen auch hier stehen bleibe“, meinte sie lakonisch.
    
    „Nein. So geht das nicht!“, echauffierte sich Clemens, „so kommen wir zu keinen brauchbaren Ergebnissen.“ Kribbelig lief er um die Waage herum und zeigte auf die Fußsymbole, die mittig links und rechts an den Kanten aufgemalt waren. „Wenn Sie bitte ihre Füße hier auf die vorgezeichneten Punkte stellen könnten.“
    
    Frau Meier beäugte skeptisch die weit auseinander liegenden gelben Fußsymbole. „Dann steht Eure Lehrerin sehr breitbeinig vor Euch“, bemerkte sie argwöhnisch: „Und das betrachtet Ihr als eine angemessene Verhaltensweise einer Lehrerin gegenüber ihren Schülern?“ Frau Meier drehte sich leicht zu Clemens und blickte ihn säuerlich an.
    
    „Ohne Ihr aktuelles genaues Gewicht können wir die Schallwellen nicht hinreichend kalibrieren“, Clemens zeigte noch einmal auf die Fußsymbole, „Bitte!“
    
    Nur widerwillig setzte Frau Meier ihren linken Fuß auf den vorgezeichneten Punkt. Um den rechten Fuß ...
    ... auf die gelbe Abbildung an der gegenüberliegenden Kante zu stellen, musste sie eine sportliche Leistung vollbringen. So stand sie nun breitbeinig auf der Waage. Die Blicke ihrer Schüler konnte sie nur erahnen. Sie stand mit den Rücken zu ihnen auf der Waage. Würden sie ihr auf ihren Hintern blicken? In dieser breitbeinigen Position würden ihre Pobacken in den viel zu kleinen Bikinitanga noch unvorteilhafter zur Geltung kommen, als sie es sowieso schon taten. Sollte sie sich umdrehen? Das brächte auch nicht viel.
    
    „Wenn Sie bitte für die erste Messung Ihre Arme anheben, seitlich ausstrecken und diese Position für 5 Sekunden halten könnten“, wies sie Clemens mit quiekender Stimme an, „bei der zweiten Messung möchten wir sie bitten, beide Handflächen auf den Kopf zu legen und diese Position ebenfalls für 5 Sekunden zu halten.“
    
    Frau Meier dachte an ihren Sonderurlaub und folgte den Anweisungen. So stand sie nun breitbeinig mit den Händen auf dem Kopf auf der Standfläche und fühlte sich ausgeliefert.
    
    „Diese Körperhaltung ist äußerst ungewöhnlich“, bemerkte sie ironisch, „ist das wirklich notwendig?“
    
    „Könnten Sie bitte unsere wissenschaftliche Arbeit nicht ständig durch wiederholte Deklinationen nebensächlicher gesellschaftlicher Konventionen behindern“, bluffte Clemens sie an, „und ja, diese Messungen sind notwendig. Schon drei Gramm zu viel würde die Verwendung der Schallwellen nutzlos machen.“
    
    „Sagt mal, filmt Ihr mich dabei?“, fragte Frau Meier entsetzt.
    
    „Diese ...
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