1. Avatar - Teil 01


    Datum: 06.12.2021, Kategorien: Transen Autor: byGesa

    ... Besprechung war ja auch nicht das große Problem an sich. Wie ich an der Besprechung teilnehmen sollte, fand ich allerdings sehr problematisch. Es war ja schon schlimm genug, dass ich in der Simulation selber in einer männlichen Rolle auftauchen sollte. Dass dieses es auch noch als Übung im realen Leben ablaufen sollte, war mir überhaupt nicht recht. Sie hatte allerdings wohl recht damit, als sie behauptet hatte, alle Vollmachten vom dem Chef erhalten zu haben. Das machte es schwer, mich dagegen zu wehren. Ich zögerte zwar einen Moment, aber dann ergab ich mich in mein Schicksal.
    
    Ich zog die weiße Unterwäsche an, die bestand aus einem Unterhemd und einer Unterhose. Beides war glücklicherweise sehr einfach gehalten. Ich hatte mehr Schwierigkeiten mit dem weißen Oberhemd und der Hose. Deren Schnitt war so eindeutig männlich, dass kein Zweifel möglich war.
    
    Ich war ja nicht dumm. Natürlich begriff ich, dass Frau Lipari mir damit die Einübung der männlichen Rolle in der Simulation näherbringen wollte. Begeistert war ich davon aber nicht! Wollte sie mich dazu zwingen zuzugeben, dass es mir gar nicht so schlecht gefiel? Aber genau das bleibe wollte ich auf keinen Fall! Reichte es nicht, wenn ich schon in der Simulation das Ganze über mich ergehen lassen musste? Kaum war ich in dem Zimmer, da sah sie mich forschend an und richtete auch schon eine Frage an mich:
    
    „So, bist Du bereit für das Training? Hast Du begriffen, wie wichtig es ist, dass Du Deine Rolle perfekt ...
    ... spielst?"
    
    Da konnte ich nur die Augen verdrehen. Sie redete ja die ganze Zeit von nichts anderem. Vielleicht war mein ‚Ja' etwas zu gedehnt. Sie rastete aus:
    
    „Du wirst lernen müssen, dass Du zu keiner Sekunde mehr als Danielle reagieren kannst, sondern in jeden Moment als Daniel agieren musst, solange der Auftrag läuft. Und mit jedem Moment meine ich 24 Stunden innerhalb eines Tages. Und innerhalb jeder Stunde dieses Tages jede Minute dieser Stunde. In jeder Minute wirst Du 60 Sekunden lang Daniel sein, ist das klar!?"
    
    Ihr Ton erschreckte mich regelrecht. Denn ich hatte den Eindruck, dass sie jedes ihrer Worte meinte, ohne jedwede Einschränkung. Plötzlich wünsche ich mir, dass ich diesen Auftrag nie akzeptiert hätte. Was sollte ihr noch alles einfallen?? Offensichtlich hatte ich ihr nicht schnell genug noch enthusiastisch genug geantwortet. Sie schnauzte auf einmal los, dass ich zusammenzuckte:
    
    „Daniel -- nur so werde ich Dich ab jetzt nennen -- Du kommst---"
    
    Es klingelte an der Haustür -- gerettet durch die Klingel! Jedenfalls dachte ich das. Woher sollte ich auch ahnen, dass sie nicht nur an die traditionelle Maske dachte?
    
    „Herr Berger, Sie sind ja nicht das erste Mal für unseren Dienst tätig. Die junge Frau hier soll für die Dauer des Projektes, die ich auf sechs bis zwölf Wochen schätze, als junger Mann in verdeckter Ermittlung arbeiten. Kosten spielen keine Rolle. Es darf sich aber nur um kleine Eingriffe handeln. Für die Frisur bitte nur Kurzhaar. Was schlagen ...
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